Ab Montag steht die S-Bahn still

Es klingt fast wie ein Hohn: Vom Streik betroffene Fluggäste sollten doch die Bahn benutzen, empfiehlt die Lufthansa für den Mittwoch. Das mag heute noch funktionieren, aber ab Montag ist auch auf den Schienen Schicht im Schacht.
von  Abendzeitung
Es führt kein Zug nach Irgendwo. Verärgerte Passagiere, ratlose Bahnbeamten: So ist es nun mal, wenn gestreikt wird. Foto: Gregor Feindt
Es führt kein Zug nach Irgendwo. Verärgerte Passagiere, ratlose Bahnbeamten: So ist es nun mal, wenn gestreikt wird. Foto: Gregor Feindt © az

Es klingt fast wie ein Hohn: Vom Streik betroffene Fluggäste sollten doch die Bahn benutzen, empfiehlt die Lufthansa für den Mittwoch. Das mag heute noch funktionieren, aber ab Montag ist auch auf den Schienen Schicht im Schacht.

MÜNCHEN Wegen einer plötzlichen Eskalation im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn droht die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) mit einem unbefristeten Streiks im Fern-, Regional- und Güterverkehr. Betroffen wird auch die S-Bahn in München sein.

Die GDL will damit die Unterschrift des Konzerns unter den ausgehandelten Tarifvertrag mit elf Prozent Einkommensplus erzwingen. Der Arbeitskampf werde auch für neue Verhandlungen nicht unterbrochen, kündigte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell an. Bahnchef Hartmut Mehdorn kritisierte die Ankündigung als „Irrsinn“ und warf der GDL vor, ein Verkehrschaos zu riskieren.

Schell sagte, der Bahn-Vorstand habe es in der Hand, ob und wie lange gestreikt werde. Sollte der Tarifabschluss vom 30. Januar 2008 doch noch unterschrieben werden, finde der Arbeitskampf nicht statt. Zur Zeit gibt es noch Streit über einen Grundlagenvertrag, den die GDL unterschreiben soll.

Schell verteidigte den angekündigten neuen Streik: „Wenn man so provoziert wird vom Arbeitgeber, kann es nur noch eine Antwort geben.“ Mehdorn konterte: „Das versteht kein Mensch mehr.“

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