Ab 4. September Abschaltung von analogem TV-Signal in München: Was bedeutet das?

Tausende Münchner könnten ab September ihren Fernseher nachrüsten müssen - weil das analoge Fernsehen abgeschaltet wird. Wer konkret betroffen ist und was Sie als Verbraucher jetzt wissen müssen.
von  ah
Ab September wird umgestellt. Für die kleineren Kabelanlagen sollten die Hausverwaltungen sowie die jeweiligen Netzbetreiber Auskunft geben, wie hier in einem Treppenhaus in Berg am Laim.
Ab September wird umgestellt. Für die kleineren Kabelanlagen sollten die Hausverwaltungen sowie die jeweiligen Netzbetreiber Auskunft geben, wie hier in einem Treppenhaus in Berg am Laim. © Monika Skolimowska/dpa, AZ/ls

München - Aushänge in vielen Münchner treppenhäusern kündigen es bereits an: Der Abschied vom analogen Fernsehen in München naht - in wenigen Tagen, nämlich am 4. September, ist es soweit. Hier ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten. 

Wann wird von analog auf digital umgestellt? 

Ab 4. September ist der Fernseh- und Radioempfang übers Kabel für Münchner Nutzer "voll digital" – bis zum Ende des Jahres auch in anderen Regionen Bayerns. Der Grund: Laut Bayerischem Mediengesetz müssen Netzbetreiber bis Ende des Jahres vollständig auf digitalen Kabelempfang umgestellt haben. 

Wann stellt welcher Anbieter um?

In Städten wie Nürnberg, Augsburg oder zum Beispiel Ingolstadt ist die Umstellung zum größten Teil schon erfolgt. Jetzt also zieht München nach: Wie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien auf ihrer Internetseite mitteilt, hat Vodafone den 4., 5. Und 11. September als Datum genannt, M-net stellt demnach am 4. September von analog auf digital um, die Firma G. Ziegelmeier am 18., 19. und 25. September, gefolgt von PYUR vom 15. bis 18. Oktober. Telekom-Nutzer haben so ein Prozedere bereits hinter sich – und insgesamt schon mehr als 90 Prozent der Münchner Kabelnutzer empfangen einem Bericht von sueddeutsche.de zufolge ihr Programm ohnehin schon digital und in entsprechender HD-Qualität.

Übrig bleiben dennoch tausende Münchner, die  jetzt von der Umstellung betroffen sind.

Was muss man bei der Umstellung beachten?

Wer ein älteres Fernsehgerät nutzt, benötigt einen digitalen Receiver mit DVB-C-Tuner, raten die Experten. Einfach an die Kabel-Dose anschließen und über ein Scart- oder HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbinden. Wer ein Radiogerät ans Kabel angeschlossen hat, um UKW-Programm zu hören, braucht nach der Umstellung einen Digital-Radio-Receiver mit DVB-C-Tuner.

Viele Haushalte, wo noch analog geschaut wird, verfügen allerdings schon über einen digitalfähigen Fernseher. "Sie sollten daher zunächst ihre Geräte überprüfen", rät das Portal digitaleskabel.de, wo Verbraucher außerdem sämtliche Tipps zur Umstellung des Kabelnetzes finden. Andernfalls hilft ein Blick in die Gebrauchsanweisung oder ein Anruf beim Hersteller, so der Rat.

Und was, wenn man schon digital empfängt?

Betroffen von der Analogabschaltung sind aber auch Kabelkunden, die ihre Programme bereits digital empfangen, teilt die Bayerische Landeszentrale für neue Medien zudem mit –  sei es, weil sie beispielsweise schon einen speziellen Receiver verwenden oder weil sie ihr Geld in einen neuen Fernseher investiert haben. Dann müssten in den meisten Fällen die digitalen Sendeplätze neu sortiert werden. Deshalb sei es am Tag der Umstellung wichtig, einen Sendesuchlauf zu starten, so der Tipp. Manche modernen Kabel-Receiver, die mit dem Internet verbunden sind, übernehmen den Suchlauf nach der Umstellung auch automatisch. Und auch alternative digitale Empfangsarten gibt es - DVB-T2 HD (Antenne) oder DVB-S (Satellit).

Wo kann man sich noch informieren? 

Für die kleineren Kabelanlagen sollten die Hausverwaltungen sowie die jeweiligen Netzbetreiber Auskunft geben. Zuschauer mit analogem Empfang sollen zusätzlich durch Laufbänder in den TV-Programmen erreicht werden, hieß es. Die insgesamt 3,9 Mio. Kabelnutzer in Bayern sollten über verschiedene Kommunikationsmaßnahmen der Netzbetreiber, der Wohnungswirtschaft und der Medienanstalten informiert worden, so die Bayerische Landeszentrale für neue Medien. Eben auch durch Aushänge im Treppenhaus. 

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