Ab 2025: München-Pass gibt es auch für Studenten und Azubis

Ab 2025 können auch Studenten und Auszubildende den München-Pass beantragen. Über das Deutschlandticket wird noch verhandelt.
von  Jan Krattiger
Auch in München gibt es viele Studenten, die unter der Armutsgrenze leben. Sie dürfen ab 2025 den München-Pass beantragen und damit von Vergünstigungen profitieren. (Archiv)
Auch in München gibt es viele Studenten, die unter der Armutsgrenze leben. Sie dürfen ab 2025 den München-Pass beantragen und damit von Vergünstigungen profitieren. (Archiv) © dpa/Peter Kneffel

München - Einig waren sich am Ende auch die Fraktionen von CSU/Freie Wähler und der Linken/Die Partei im Sozialausschuss des Stadtrats: Es wäre eine gute Idee, wenn der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) statt des bisherigen Sozialtickets, der Isarcard S, einfach eine vergünstigte Version des Deutschlandtickets anbieten würde, so wie es Studenten und Azubis bereits bekommen. Das soll auch für jene Münchner gelten, die einen München-Pass haben. 29 Euro im Monat stehen als Preis im Raum, die Linke würde das gerne "perspektivisch" noch reduzieren auf 15 Euro.

Deutschlandticket: Günstigere Alternative zum Sozialticket Isarcard S?

Einstimmig hat der Ausschuss schließlich beschlossen, dass das Sozialreferat das zuständige Wirtschaftsreferat beauftragen soll, dazu mit dem MVV in Verhandlungen zu treten. Zuletzt hat die Linke das in einem Änderungsantrag gefordert, auch die CSU/FW und die ÖDP/München-Liste hatten bereits solche Anträge gestellt.

Es sei einer sozialen Stadt "nicht würdig, dass es keinen Vorschlag für ärmere Menschen gibt", so der Linken-Stadtrat Stefan Jagel am Donnerstag.

Der Vorteil dieser Variante ist klar: Das Deutschlandticket ist bundesweit gültig und kostet (noch) 49 Euro im Monat, resp. 29 Euro in der vergünstigten Variante. Die Isarcard S kostet nur für das Stadtgebiet (Zone M) 31,10 Euro, ist aber von Montag bis Freitag zwischen 6 und 9 Uhr nicht gültig.

Günstiges Deutschlandticket: Wer verhandelt mit dem MVV?

Komplizierter könnte aber die Umsetzung werden, wie die Diskussion im Stadtrat am Donnerstag zeigte: Für das Sozialticket ist zwar das Sozialreferat zuständig, für Verhandlungen mit dem MVV aber das Wirtschaftsreferat. Es sei erfahrungsgemäß "wahnsinnig schwierig, mit dem MVV in Verhandlungen zu treten", so die Befürchtung von CSU-Stadträtin Alexandra Gaßmann.

Oder wie SPD-Stadträtin Barbara Likus es zusammenfasste: Der Vorschlag klänge vernünftig. Aber "wenn es so logisch ist, warum passiert es nicht einfach?".

Wie kompliziert es wirklich ist, zeigt sich Ende September 2025. Bis dann hat die Verwaltung nun Zeit, Gespräche mit dem MVV zu führen. Auch aktuelle Debatten auf Bundesebene über das Fortbestehen des Deutschlandtickets werden da berücksichtigt werden müssen.

München-Pass auch für Studenten und Auszubildende: Wie sie profitieren

Die Diskussion um das günstigere ÖPNV-Ticket für München-Pass-Berechtigte lief vor dem Hintergrund, dass die Stadt am Donnerstag einstimmig beschloss, diesen auf Studierende und Auszubildende auszuweiten, die unter der entsprechenden Einkommensgrenze liegen. Aktuell ist das für eine Einzelperson ein Nettoeinkommen von 1800 Euro.

Viele Vergünstigungen bringt das zwar nicht. Aber immerhin gilt dann zum Beispiel der günstigere Eintritt in Bäder und den Tierpark auch für Studierende und Azubis. Und auch bei Azubis über 22 Jahren werden damit die Kosten für Verhütungsmittel übernommen.

Wie viel das die Stadt insgesamt kosten wird, ist unklar. Von "ungewissen Auswirkungen" schreibt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) in einer Stellungnahme zur Vorlage.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.