Ab 1. Januar gibt's mehr Geld!
MÜNCHEN - Wohngeldreform zum Jahreswechsel: Mehr Haushalte erhalten künftig Bares – Tausende profitieren von der neuen Regelung.
Mehr Zuschuss zur Miete – und mehr Menschen, die Anspruch darauf haben: Am 1. Januar tritt die Wohngeldreform in Kraft. „Für München ist das Wohngeld ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Armut – wir sind besonders froh über die Erhöhung“, begrüßte der Sozialreferent der Stadt, Friedrich Graffe, die Reform.
Aktuell beziehen 3122 Haushalte in München den Mietzuschuss vom Staat, das sind vier von 1000 Bewohnern. „Nach der Reform dürften es acht von 1000 sein“, so Graffe. Durchschnittlich 60 Prozent mehr gibt es für die, die schon Anspruch auf das Geld haben.
Die Einkommensgrenze liegt künftig bei 870 Euro
Wohngeldberechtigt sind Mieter und Eigentümer, die wenig verdienen oder mit einer kleinen Rente auskommen müssen. Bisher lag die Einkommensobergrenze für Wohngeld bei 830 Euro, jetzt wird sie auf 870 Euro angehoben. Ein Einpersonenhaushalt bekam bis zu einer Miete von 370 Euro Zuschüsse, jetzt liegt die Obergrenze bei 407 Euro – mit Heizkosten bei 431 Euro.
Die Höhe des Wohngeldes errechnet sich aus der Zahl der Haushaltsmitglieder, der Miete und dem Einkommen. Beispiel: Eine Alleinerziehende mit Kind, die im Monat 1100 Euro Brutto verdient und 550 Euro Miete zahlt, bekam bisher 56 Euro Wohngeld. Nächstes Jahr sind es 95 Euro.
„Die Reform war dringend notwendig“, so Graffe. Das letzte Mal wurde der Zuschuss 2001 erhöht, seitdem sind die Energie- und Heizkosten in München um 50 Prozent gestiegen, die Mieten um zehn Prozent. Das hat sehr viele Geringverdiener in Existenznöte gebracht.
Das Amt für Wohnen rechnet mit einem Ansturm
´Das Amt für Wohnen und Migration rechnet damit, dass sich die Anträge auf Wohngeld im nächsten Jahr verdoppeln: Von 12 000 auf 24 000. Um den Ansturm zu bewältigen, wurden 15 befristete Stellen geschaffen.
Anträge auf das Wohngeld müssen schriftlich im Sozialbürgerhaus gestellt werden, eine Info-Hotline Tel. 23340206 ist von 9:30 bis 15 Uhr erreichbar, Freitags bis 12 Uhr.
lka
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