60er Jahre: Musik zum Freundschaftspreis

AZ-Leser zeigen ihre Foto-Schätze: Heute öffnet Fred Ryngo (69) sein Album aus den 60er Jahren.
von  Carolin Fröhlich
Am 24. Juni 1966 spielen die Beatles im Rahmen der Bravo-Blitztournee im Circus Krone – eine Karte hat 20 Mark gekostet. Ein Haufen Geld damals.
Am 24. Juni 1966 spielen die Beatles im Rahmen der Bravo-Blitztournee im Circus Krone – eine Karte hat 20 Mark gekostet. Ein Haufen Geld damals. © Fred Ryngo

München - Echte Rock n’ Roller können überall spielen – auch vor dem Schuttberg, dem heutigen Olympiaberg. Fred Ryngo, der in der Frohschammerstraße in Milbertshofen aufwuchs, spielte mit seiner ersten Band „Prettys“ bei schönem Wetter lieber unter freiem Himmel, als in der Garage. Einige Passanten blieben stehen und schauten dem jungen Gitarristen mit den langen Haaren zu.

Der Münchner begann zwar eine kaufmännische Ausbildung, aber das Musikmachen blieb bis heute seine wahre Leidenschaft. Seine Mutter Zenta schenkte dem Buben seine erste Gitarre der Marke Hoyer. Heute besitzt er 150 Stück.
An seinen ersten Konzertbesuch kann sich Fred Ryngo noch genau erinnern: Am 29. August 1963 im Circus Krone jubelte er als 17-Jähriger Tony Sheridan zu, der auch mit den Beatles Musik machte. Eine Karte kostete 3,50 Mark.

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Für heutige Verhältnisse fast schon preiswert ging es weiter: Drei Jahre später spielten die Beatles im Rahmen der Bravo-Blitztournee im Circus Krone zwei ihrer bis heute einzigen Konzerte in München – für 20 Mark Eintritt, 1973 füllten die Rolling Stones die Olympiahalle für 17 Mark (2006 hat Fred Ryngo 80 Euro für eine Karte gezahlt).

 

Heute legt er als DJ im Altersheim auf

 

Zum Ausgehen und Musikmachen zog es den begeisterten Rock ‘n’ Roll-Fan von Milbertshofen ins benachbarte Schwabing. In der Leopoldstraße 160 stand damals "Münchens beliebtestes Beatlokal am Rande von Schwabing", wie es auf einer alten Werbetafel für die "Cracker Box" stand. Und tatsächlich krachte es im Lokal oft zwischen Amerikanern, Puertoricanern, Hawaiianern und Deutschen. Dann rückte die US-Militärpolizei an und trennte die Streithähne wenig zimperlich.

Damals machte der 69-jährige ständig Musik – heute legt er alle zwei Monate als DJ im Alten- und Servicecenter (ASZ) in der Schleißheimer Straße für "die reifere Jugend" auf. Neben Helene Fischer und Jürgen Drews auch übrigens gerne auch die eigenen Songs. Es wird ausgelassen getanzt, "und das ist das Allerwichtigste", sagt Fred Ryngo der AZ. 

 

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