60 statt 100? ÖDP will noch kleinere Hochhäuser für München

Die ÖDP will die Bürger über die Höhen von Hochhäusern in München abstimmen lassen. Allerdings fordert die Partei noch strengere Grenzen – und das sorgt für Kritik.
Autorenprofilbild Christina Hertel
Christina Hertel
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
30  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
ÖDP möchte Hochhäuser auf maximal 60 Meter begrenzen. (Symbolbild)
ÖDP möchte Hochhäuser auf maximal 60 Meter begrenzen. (Symbolbild) © Herzog &De Meuron

München - Kein Gebäude sollte die Türme der Frauenkirche überragen und so die Silhouette der Stadt stören. Das war das Ziel des Bürgerentscheids von 2004, der Hochhäuser auf 100 Meter begrenzte. Inzwischen sind fast 20 Jahre vergangen – und wieder streitet die Stadt über Gebäudegrenzen.

Anlass ist der Plan des Grünwalder Investors Ralf Büschl, zwei 155 Meter hohe Türme an der Friedenheimer Brücke zu erreichen. Eine Bürgerinitiative sammelt gerade Unterschriften für ein neues Bürgerbegehren. Doch bis die mindestens 35.000 benötigten zusammen sind, könnte es noch Monate dauern. Deutlich schneller ginge es, wenn der Stadtrat selbst die Entscheidung durch einen Ratsentscheid anstößt. Davon ist die ÖDP überzeugt.

Lesen Sie auch

ÖDP möchte Hochhäuser auf maximal 60 Meter begrenzen

Nun hat sie einen Vorschlag für eine Abstimmungsfrage gemacht. Diese sieht noch strengere Begrenzungen vor, als 2004. Statt um die Münchner Skyline geht es der ÖDP vor allem um den Klimaschutz.

Die ÖDP will Hochhäuser auf maximal 60 Meter begrenzen – und zwar nicht nur an der Paketposthalle, sondern in der gesamten Stadt, sogar an den Rändern.

Wie die ÖDP ausgerechnet auf die 60-Meter-Grenze kommt? Darüber könne man nicht mehr ökologisch bauen, so sieht es ÖDP-Chef Tobias Ruff. Holzbau sei zum Beispiel über 60 Metern kaum möglich. Auch das Argument, dass durch höhere Häuser weniger Grund versiegelt würde, lässt er nicht gelten. Schließlich würden um die Hochhäuser herum oft die Tiefgaragen liegen, die nicht mit großen Bäumen bepflanzt werden könnten, so Ruff. Außerdem versperren die Hochhäuser aus seiner Sicht die Frischluftschneisen der Stadt.

Lesen Sie auch

Gegenwind von Grüne, SPD und CSU

Die ÖDP hofft, dass sich die anderen Fraktionen ihrem Vorschlag anschließen und im Stadtrat eine Mehrheit für ein Ratsbegehren zusammen kommt. Doch wahrscheinlich vergeblich – zumindest, wenn sich die ÖDP auf die 60-Meter-Grenze versteift. Denn Grüne, CSU und Die Linke sind auch dafür, die Bürger noch mal zu befragen. Doch als "zu pauschal" bezeichnet CSU-Chef Manuel Pretzl den Vorschlag. Auch Grünen-Chef Dominik Krause hält die Grenze von 60 Metern für zu starr.

Sogar von "Unsinn" spricht Christian Müller von der SPD. Er plädiert dafür, jedes Viertel differenziert zu betrachten. Festgelegt, ob es eine neue Abstimmung geben soll, hat sich die SPD noch nicht.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Plato's Retreat am 24.06.2022 11:28 Uhr / Bewertung:

    Wenn die ÖDP noch "kleinere Hochhäuser" will, gehört sie für mich in den Keller

  • tutnixzursache am 24.06.2022 09:18 Uhr / Bewertung:

    "...und sollte uns nicht interessieren... kein Mensch braucht solche Ungetüme in der Stadt" Sagt wer? Bist du das Maß der Dinge? Ich bin absolut dafür, weil das unser München bereichern würde

  • meingottwalter am 24.06.2022 09:00 Uhr / Bewertung:

    60m klingt jetzt nicht so unvernünftig. Wenn man die ausschließlich als Wohnraum nutzt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.