500.000 Euro abgezockt? Polizei fasst Kurier im Callcenter-Fall

Seit einem besonders schweren Betrug war der Verdächtige ins Visier der Beamten geraten.
Hüseyin Ince
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Etwa 500 000 Euro packte die Sollnerin im Mai 2021 in eine Tasche und übergab sie einem falschen Zivilbeamten. (Symbolbild)
Etwa 500 000 Euro packte die Sollnerin im Mai 2021 in eine Tasche und übergab sie einem falschen Zivilbeamten. (Symbolbild) © imago images/Shotshop

München - Am vergangenen Mittwoch ist an der Bodenseestraße nahe dem Toom-Baumarkt ein Mann (52) verhaftet worden, der unter Verdacht steht, mehrere Hunderttausend Euro gestohlenes Geld in die Türkei verschoben zu haben. Er steht laut Polizei in Verbindung mit der türkischen Callcenter-Mafia, gegen die in den vergangenen Monaten vor Ort einige schwere Schläge gelungen sind.

Der Gefasste fungierte als Kurier der Organisation - nicht zu verwechseln mit einem Abholer, der in solchen Betrugsfällen an der Haustüre auftaucht. Der Münchner Fall, seit dem der verhaftete 52-Jährige ins Visier der Beamten geraten war, spielte sich am 25. Mai 2021 in Solln ab.

Sollnerin (82) gibt 500.000 Euro an Botin

Damals wurde eine 82-Jährige angerufen. Die Person am anderen Ende der Leitung gab sich als Polizist aus, nämlich als Kriminalpolizeibeamter. Demnach sei in der Nachbarschaft der Seniorin eingebrochen worden. Sie müsse ihr Vermögen dringend in Sicherheit bringen und der Polizei übergeben.

Die Frau war damals so verängstigt, dass sie rekordverdächtige 500.000 Euro Bargeld in eine Tasche packte und einem Abholer an der Haustür übergab, der sich als Zivilbeamter ausgab. Seither ist das Geld verschwunden.

Bei den Festnahmen in der Türkei wurden in den vergangenen Monaten viele Wertgegenstände sichergestellt, auch große Mengen Bargeld. Es ist daher nicht auszuschließen, dass der Sollnerin zumindest ein Teil ihres Geldes erstattet werden könnte.

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Wie der Verhaftete - ein türkisches Staatsbürger - das Geld in die Türkei schaffte, ist noch unklar. Die Sonderkommission AG Phänomene ermittelt weiter.

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4 Kommentare
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  • .x.x. am 24.10.2022 11:40 Uhr / Bewertung:

    Ich kann diese älteren Menschen einfach nicht verstehen, die zum einen mehrere Hunderttausend zuhause rum liegen haben und dann auch noch so leichtgläubig sind, und auf diese teilweise wirklich dummen Geschichten der Betrüger rein fallen. Manchmal meint man, die haben 80 Jahre nie mitgebkommen, wie in Deutschland Polizei und Gerichte arbeiten. Mein Mitleid mit diesen Menschen hält sich zumindest doch sehr in Grenzen, denn tatsächlich lässt sich eine solche Summe von Bargeld eigentlich nur damit erklären, dass man das Geld irgendwie am Fiskus vorbei schmuggeln möchte. Dann lieber die ganze Summe an irgendwelchen windigen Betrüger aushändigen...

  • Witwe Bolte am 23.10.2022 16:09 Uhr / Bewertung:

    500.000 Euro in bar daheim rumliegend? Sprachlos über soviel Leichtsinn. Hat nur einen Vorteil, dass man keine Zinsabschlagssteuer blechen muss. Und "später" keine Erbschaftssteuer fällig wird.

  • Frale am 23.10.2022 15:19 Uhr / Bewertung:

    Danke an die dt. Polizei das ihr in geschnappt habt. Aber in Bezug auf dieses Thema muss noch mehr gemacht werden.

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