50 Millionen für den Sport
MÜNCHEN - Nach zehn Jahren das Sparens wird der Etat auch für Investitionen der Vereine erhöht - offen sind noch die Ruderregattaanlage sowie die Eissporthallen.
Die Zustände in Münchner Sporthallen sind teilweise unerträglich. Jetzt holt die Stadt auf Drängen von CSU und SPD zum großen Bau-Schlag aus: 50 Millionen Euro gibt es in den nächsten fünf Jahren für Sportbauten in Schulen und Vereinen.
26 städtische Sportanlagen stehen auf der Prioritätenliste ganz oben
In den vergangenen acht Jahren flossen bereits 25 Millionen Euro in Sportanlagen: Das waren vor allem Neubauten und Erweiterungen. In einem Bericht für den Stadtrat listet jetzt das Sportamt schonungslos auf, wie es um die Anlagen und die Finanzen steht: Auf der Prioritätenliste stehen allein 26 städtische Sportanlagen, die zusammen 36,5 Millionen Euro verschlingen. Dafür gibt es im Haushalt aber nur 950 000 Euro. Obendrein sind bei den Vereinen Investitionen bekannt, die die Stadt mit 15,7 Millionen Euro bezuschussen müsste. In der Kasse sind dafür nur 300 000 Euro.
Das Sportamt warnt: „Wenn das Budget nicht deutlich erhöht wird, stehen vor allem wichtige Großprojekte vor dem Aus.“ Betroffen wären beispielsweise die Freie Turnerschaft Süd, der TSV Solln und der Polizeisportverein. Auf Drängen von CSU und SPD wird die Kasse mit einem Fünfjahresplan gefüllt:
Für städtische Sportanlagen gibt es bis zum Jahre 2013 jährlich fünf Millionen Euro: zusammen 25 Millionen Euro.
Für Vereinsprojekte gibt es jährlich drei Millionen: zusammen 15 Millionen Euro.
Für höhere Energiekosten und Kleinsanierungen gibt es pro Jahr Zuschüsse von zwei Millionen Euro – zusammen zehn Millionen bis 2013.
Zusammen: 50 Millionen
Bereits beschlossen ist, die Vereinspauschalen um zwei Millionen Euro zu erhöhen: Für Übungsleiter oder die Förderung des Mädchensports. Zusätzlich gibt es 600000 Euro im Jahr für Meisterschaften und 100000 Euro für Integrationsprojekte.
Darüber hinaus soll die Stadt keine Anlagen mehr bauen, die nur für den Schulsport reichen. Neue Schulsportanlagen sollen vielmehr mehr als bisher auch vom Breitensport und den Vereinen genutzt werden können.
Wenn Firmen ihren Standort schleifen, auf dem sie Sportstätten haben (wie Agfa und Siemens Süd), dann soll die Stadt sich darum bemühen, deren Anlagen zu kaufen und sie selbst zu nutzen oder Vereinen zu überlassen.
Vollkommen offen sind dringende Investitionen für die Ruderregattastrecke und Eissporthallen.
„Damit ist der Sport gut aufgestellt“, so Diana Stachowitz (SPD). Auch die CSU plädiert dafür. „Seit über zehn Jahren ist der Sportetat nicht mehr erhöht worden“, so Fraktionschef Josef Schmid.
Willi Bock
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