50-Jahre BR: Die Bilder von der Live-Gala

Grünwald - Mit einer Live-Gala und viel Prominenz hat das Bayerische Fernsehen am Freitag sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Zu den Gästen in den Bavariastudios in Grünwald bei München gehörten die Schauspieler Elmar Wepper, Christine Neubauer, Günther Maria Halmer, Michaela May und Ottfried Fischer.
Einige von ihnen trauerten den alten Zeiten im TV nach. "Das Paradies ist weg", sagte Neubauer. Denn heute leiste sich kein Sender mehr, nur wenige Minuten am Tag zu drehen.
Auch die Moderatorin Sandra Maischberger, die beim BR-Jugendmagazin "Live aus dem Schlachthaus" angefangen hatte, meinte, früher habe es mehr Freiheiten und Toleranz gegenüber Querköpfen gegeben. Heute gebe es mühsame Auseinandersetzungen, "wen man einladen darf und wen nicht".
Ihr Kollege Giovanni di Lorenzo berichtete über seine Anfänge im selben Jugendmagazin: "Ich kam als Gast und ging als Moderator."
Mit viel Ironie erinnerte BR-Moderator Christoph Süß auch an schräge Momente der Fernsehgeschichte. Als zum Beispiel die Liveübertragung der Pokalfeier des 1. FC Nürnberg 2007 plötzlich unterbrochen wurde von einer Tierdokumentation über Luchse in Russland. Oder wie eine Frau allen Ernstes erklärte, dass sie 1967 nur deshalb schwanger geworden sei, weil sie zuvor im BR-Bildungsfernsehen "Telekolleg" gelernt habe, wie das geht.
Alte Ausschnitte mit Dehnübungen aus der Fitness-Sendung "Tele-Gym" erheiterten das Publikum - das dann aber selber ran musste: Animiert von den Skilegenden Rosi Mittermaier, Christian Neureuther und Markus Wasmeier gab es Abfahrts- und Slalom-Trockenübungen für alle Zuschauer im Saal.
"Jetzt riecht's hier ein bischen nach Mensch", sagte Süß nach der schweißtreibenden Aktion. Süffisant nahm er auch den Verdacht der allzu großen CSU-Nähe des öffentlich-rechtlichen Senders unter die Lupe. Dazu befragt, sagte Chefredakteur Sigmund Gottlieb: "Das ist ein Stück Historie, aber die Zeiten haben sich geändert."
Was die Zukunft bringt, darüber sprach Süß am Ende mit dem Zukunftsforscher Gerd Leonhard und dem BR-Intendanten Ulrich Wilhelm. "Ich denke, dass das Wort "Fernsehen" vielleicht innerhalb von zehn Jahren als solches verschwindet", meinte Leonhard.
Wilhelm hielt dagegen: "Die Dinge ändern sich, aber was bleibt, ist unser Auftrag."
Am 22. September 1964 war das Bayerische Fernsehen, das damals noch den Namen "Studienprogramm" trug, als erstes der "Dritten Programme" in Deutschland auf Sendung gegangen. Wenige Wochen später folgte der Hessische Rundfunk (HR). NDR und WDR kamen 1965 dazu.