4,6 Millionen aus Bankschließfach geklaut: So wurden die Täter überführt
Nach dem großen Schweigen zum Prozessauftakt am Dienstag – die sieben Angeklagten wollten keine detaillierten Angaben zur Sache machen – schlägt am Donnerstag im Prozess um den Millionendiebstahl aus Bank-Schließfächern die Stunde des Ermittlers.
Häftling bot Polizei einen Deal an
Der Kripobeamte berichtet im Zeugenstand unter anderem, dass ein Untersuchungshäftling auf die Polizei zugekommen sei. Der Mann bot einen Deal an. Der Haftbefehl gegen ihn wird aufgehoben, dafür liefere er Infos über einen möglicherweise bevorstehenden Schließfach-Diebstahl. Der Staatsanwalt ist einverstanden.
Er sei von einem der Männer, die jetzt auf der Anklagebank sitzen, angesprochen worden, erklärte der in anderer Sache verfolgte Mann daraufhin gegenüber den Ermittlern – weil jemand gesucht wurde, der Schließfächer öffnen könnte. Dazu wurden ihm auch Handy-Fotos von den Schließfächern gezeigt. Er habe abgelehnt.
Beziehungen der Angeklagten wurden erläutert
Der Kripo-Mann kann auch die Beziehungen der Angeklagten untereinander erläutern. So sei zum Beispiel der mitangeklagte Sohn der Bankangestellten mit der Familie eines Mitangeklagten befreundet.
Wie man der mutmaßlichen Diebesbande auf die Spur kam? Einer der jetzt Angeklagten hatte bei der Commerzbank ein Girokonto eröffnet und ein Schließfach angemietet. Sachbearbeiterin war die ebenfalls angeklagte Bankangestellte.
Diebesgut: 4,6 Millionen Euro
Der Mann habe dann wenige Tage später den Verlust seines Geldbeutels angezeigt, nannte dabei aber ein falsches Datum. Kurz darauf verschafften sich zwei Männer mit seiner Karte Zugang zum Schließfachraum. Das machte die Ermittler später misstrauisch.
Nach zwei weiteren Besuchen der Diebe im Schließfachraum fehlten laut Anklage knappe 4,6 Millionen Euro. Auf einem Video der Überwachungskamera sind zwei vermummte Männer mit Trolleys zu erkennen. Sitzt einer von ihnen auf der Anklagebank?
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