420.000 Euro Fördergelder zur Verschönerung des Viktualienmarkts: Was die Händler fordern

Der Viktualienmarkt soll schöner werden. Insgesamt 420.000 Euro Fördergelder stehen dazu bereit. Was soll gemacht werden?
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Der Viktualienmarkt soll schattiger werden, fordern die Standl-Betreiber. (Archivbild)
Der Viktualienmarkt soll schattiger werden, fordern die Standl-Betreiber. (Archivbild) © Daniel von Loeper

München - Der Viktualienmarkt lädt zum Schlendern, Bummeln und Genießen ein. Nun soll er verschönert werden: Aus EU-Fördergeldern stehen dafür 420.000 Euro zur Verfügung. Zuerst hatte die "Bild" darüber berichtet.

Viktualienmarkt: Händler wollen mehr Schatten

Was mit dem Geld passieren soll, wissen die Marktleute schon ganz genau: "Grundsätzlich wollen wir Schatten und Wasser", erzählt Elke Fett, Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Viktualienmarkthändler (IGV), der AZ. "Bei Schatten denken wir an Platanen, die man erst mal in Kübel aufstellen könnte. Wenn der Umbau jemals kommen sollte, hat man gleich was für den Klimaschutz getan."

Elke Fett, hier an ihrem Duftschmankerl-Stand am Viktualienmarkt. (Archivbild)
Elke Fett, hier an ihrem Duftschmankerl-Stand am Viktualienmarkt. (Archivbild) © Daniel von Loeper

Der Grund für die Forderung ist einfach: Die Sommer werden immer heißer. Bereits in diesem Jahr hatte Elke Fett an ihrem "Duftschmankerl"-Standl teilweise 42 Grad gemessen – dabei hat der richtige Sommer noch gar nicht angefangen.

Aufenthaltsqualität am Viktualienmarkt soll erhöht werden

Neben der Abkühlung für die Marktleute, die jeden Tag an ihrem Standl stehen, hat der Schatten weitere Vorteile, erklärt Fett. "Wo Schatten ist, können auch Bänke stehen, dort halten sich die Leute auf. Das Ganze soll die Aufenthaltsqualität am Markt fördern, dafür wollen wir das Geld benutzen."

Es gebe am Viktualienmarkt fünf Stellen, an denen unbedingt etwas gemacht werden müsse, so Elke Fett:

  • In der Gegend um Elke Fetts Duftschmankerl
  • Im Kartoffelhof
  • Am Stand um Fisch Witte
  • Um den Elise-Aulinger-Brunnen
  • Im Fruchthof

Sie sagt: "An diesen Stellen muss etwas passieren, egal wie. Ob das Schirme oder Segel sind – wir hätten lieber Bäume, weil sie nachhaltiger sind und für die Zukunft."

Rund 220.000 Euro für Stadtmobiliar und Bepflanzung vorhanden

Wie das Kommunalreferat auf AZ-Anfrage mitteilt, können für Stadtmobiliar und Bepflanzung [...] für den Viktualienmarkt grundsätzlich circa 220.000 Euro verwendet werden. "Für Maßnahmen zur Verbesserung der Beleuchtung und zur Energieeinsparung auf dem Viktualienmarkt" seien der Landeshauptstadt Gelder in Höhe von weiteren 200.000 Euro in Aussicht gestellt worden.

Ideen gibt es viele, ein konkretes Konzept aber noch nicht. Elke Fett über die Markthallen München: "Die reden immer nur davon. Schon seit 16 Jahren, so lange bin ich schon dabei, reden sie vom Umbau." Man freue sich auf den Umbau, habe aber immer im Hinterkopf: "Wer weiß, wann er kommt."

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Workshops für Maßnahmen für den Viktualienmarkt

Wie es am Viktualienmarkt nun weitergeht? "Das Geld muss bis März 2023 ausgegeben werden", erklärt Fett. "Wir wollen auch mitbestimmen. In der IGV sind Dreiviertel der Händler organisiert. Wir Händler wissen am allerbesten, was es am Markt braucht. Wir, die jeden Tag da sind und den Markt beleben und gestalten, wissen das, nicht die, die in den Markthallen irgendwo im Büro sitzen."

Hinsichtlich der konkreten Verwendung der Gelder sei die Stadt im andauernden Austausch mit den Händlern, teilt das Kommunalreferat mit: "Mögliche Maßnahmen wurden mit der Händlerschaft in mehreren Workshops und im Markt-Jour fixe auf Augenhöhe erörtert. Das konkrete Design ist der nächste Schritt."

In einigen Punkten, wie der Verbesserung der Aufenthaltsqualität "u.a. durch weitere Sitzgelegenheiten und mobile Bepflanzung mit natürlichen 'Dächern' (z.B. Dachplatanen)" sind sich die Markthallen und die IGV bereits einig.

Beginn der Arbeiten ist weiter ungewiss

Das Kommunalreferat weiter: "Mobile Maßnahmen könnten während der Umbauphase des Viktualienmarktes an verschiedenen Stellen eingesetzt werden. Nach der Sanierung des Marktes könnten sie an anderer Stelle oder ggf. am Markt selbst weiter verwendet werden."

Bislang seien die Fördergelder noch nicht bewilligt, so das Kommunalreferat – die Anträge seien momentan in Bearbeitung. Der Stadt seien die Gelder aber in Aussicht gestellt worden. Ist die Bewilligung da, müssen "die geplanten Maßnahmen mit dem Fördergeber abgestimmt und EU-konform vergeben werden".

Wann der langersehnte Umbau beginnen kann, bleibt vorerst unklar.

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6 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 31.05.2022 12:31 Uhr / Bewertung:

    Man bekommt in München in Bioläden eine wesentlich bessere Qualität an frischen Produkten, im Vergleich zu dem, was auf dem Viktualienmarkt angeboten wird. Der Viktualienmarkt ist schon lange kein echter Markt mehr, mit frischen und guten Produkten. Wer da einkauft, kann auch zum Lidl gehen. Nur wissen das die Touris nicht, die den sogenannten "Markt" besuchen. Von mir aus können wir auf die Läden verzichten und dort einen wunderschönen Park einrichten. Ich würde die Großmarktprodukte des Viktualienmarkts nicht vermissen.

  • brauxtnix am 30.05.2022 23:34 Uhr / Bewertung:

    Ich geb noch einen Euro dazu, wenn die Händler endlich verschwinden und die freie Fläche für die Bürger in einen schönen Park mit Bänken umgewandelt wird. Dazu reichen die 420 Tausend dicke.
    Niemand braucht den jetzigen Vitualienmarkt. Viel zu teuer und teils schlechte Ware.
    In jedem Discounter gibt's Bioware zu günstigen Preisen. Also weg damit.

  • Sosoah am 31.05.2022 11:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von brauxtnix

    Naja ein paar gute Läden gibt es da schon, wie Fisch Meyer, der Geflügelverkauf, einige Gemüsehändler, Pilzverkauf, die Läden, wo es die Brotaufstriche gibt, einige Metzgereien, der Weinverkauf, das Nympfenburg. Aber Touriläden, bei denen es Ware gibt, die man in jedem Baumarkt kaufen kann, die braucht es echt nicht. Und ich stimme Fußball-Fan zu: Günstige Mieten in der Innenstadt, Frau Fett spricht in einem anderen Artikel von hohen Tages- Gewinnen vor C. Ich glaube, von 2000 Euro war da die Rede. Und jetzt fordert sie mal wieder. Nein. Das ist ein öffentlicher Platz und das Eu-Geld sollte im öffentlichen Interesse verwendet werden. Ich schreibe dem Bürgermeister und den Markthallen. Hier muss eine Entscheidung der Allgemeinheit her. Diese Gelder stammmen aus Steuereinnahmen von den EU-Bürger. Also sollte das Geld zum Wohle aller verwendet werden. Bänke fehlen eindeutig auf dem Markt. Und nur, damit die Touristen besser einkaufen, war das Geld vermutlich nicht gedacht.

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