408 Millionen Euro für das pep

NEUPERLACH - Es ist einer der größten Immobilien-Deals, den die Republik in diesem Jahr gesehen hat. Für satte, beinahe sagenhafte 408 Millionen Euro wechselt das pep-Einkaufscenter in Neuperlach den Besitzer. Neuer Eigentümer ist ein milliardenschwerer Lehrerpensionsfonds aus den USA: der Tiaa-Cref (siehe Kasten). Der Kauf wurde bereits vor Monaten angeleiert, ist aber erst vor zwei Tagen fixiert worden.
Der Verkäufer, der „Rosenberg Real Estate Equity Funds” (ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank) hat offenbar ein gutes Geschäft gemacht. Im Moment werden gut vermietete Einzelhandelsobjekte hoch gehandelt, erklärt Stephan Kippes, der Münchner Gewerbeimmobilien-Experte des Maklerverbandes (IVD Süd). Ihn wundere der hohe Preis daher nicht: „Entscheidend für den Käufer ist der Multiplikator.” Das heißt, wenn das Objekt eine hohe Jahresnettokaltmiete einfährt, lohnt es sich, mehr zu bezahlen, da sich die Investition schnell rechnet.
Das pep ist – gerade durch seine Lage in einem Münchner Wohngebiet – in dieser Hinsicht ein Sahnestückchen. Auch wenn der Multiplikator wohl „unter das Beichtgeheimnis fällt”, wie Kippes sagt.
Was noch fürs pep spricht: Es werde vom Branchenführer beim „Center-Management” geführt, sagt Kippes, und die Läden entsprächen modernen Standards, auch wenn sie zum Teil bereits seit der Eröffnung 1984 dabei sind. 170 Millionen Euro hatten die früheren Besitzer in die Hand genommen, um das pep immer wieder zu renovieren.
Unter den 125 Ladenbesitzern hat die Nachricht bereits die Runde gemacht. Große Aufregung hat sie nicht ausgelöst. Die Geschäfte gehen gut, die Mietverträge sind langfristig ausgelegt: Es gibt keinen Grund für den Käufer, daran etwas zu ändern. Oliver Bathelt etwa, der im pep eine Papeterie betreibt, bleibt gelassen: Die Nachricht habe er bekommen, ja. „Mehr Gefühle habe ich nicht.” Für Mieter ändere sich nur der Name und das Konto für die Mietzahlungen.
Aber warum hat die Deutsche Bank das lukrative Objekt verkauft, das sie 1984 für schlappe 54 Millionen Euro gekauft hatte? Ein Bank-Sprecher sprach hierbei von „strategischen Überlegungen” und „Marktchancen”, die man für die Anleger nutzen wollte.