400 Fahrgastlenker sollen den Weg weisen

Die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz nach dem ersten Wochenende
John Schneider |
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Helfen den SEV zu finden: Fahrgastlenker der S-Bahn stillen das Informatiosnbedürfnis der Fahrgäste.
Wackerbauer Helfen den SEV zu finden: Fahrgastlenker der S-Bahn stillen das Informatiosnbedürfnis der Fahrgäste.

MÜNCHEN Von Englisch bis Japanisch: 15 Sprachen sprechen die „Fahrgastlenker” insgesamt – und bringen so trotz Tunnelsperrung viele Touristen, aber natürlich auch Münchner auf den richtigen (Schienenersatzverkehrs-) Weg. 400 solcher Servicekräfte waren am Wochenende im Einsatz, um die Stammstreckensperrung möglichst reibungslos abzuwickeln. Immerhin hat sich die Fahrtzeit zwischen Ostbahnhof und Laim für viele Fahrgäste verdreifacht. Das kann schon mal für Verärgerung sorgen.
Die Probleme am ersten von vier Sperr-Wochenenden blieben allerdings überschaubar, bilanzierten die Beteiligten von S-Bahn und RVO (Regionalverkehr Oberbayern).
40 Busse und 90 Fahrer waren im Einsatz, mit vier Ersatzbussen in Laim und am Ostbahnhof konnte man auf Verspätungen reagieren.

Auch Andreas Nagel von der „Aktion Münchner Fahrgäste” sparte nicht mit Lob. Der SEV sei gut angelaufen: „Es hat uns gefallen, wie der Übergang in den Sperrzustand gelöst wurde.” Niemand sei auf den Bahnsteigen zurück gelassen worden – eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Nur am Samstagnachmittag habe es Engpässe und Verspätungen bis zu 16 Minuten gegeben.
Den Verantwortlichen kam gelegen, dass keine Großveranstaltungen stattfand. Das wird an den kommenden Wochenenden anders, wenn etwa der FC Bayern seine ersten Heimspiele der neuen Saison austrägt. Auftakt ist am 9. August gegen Mönchengladbach.
Besonders gut kam die neue Ausschilderung zu den Haltestellen des SEV an. Jetzt muss man nur noch den Pfeilen folgen, um die Busse zu finden. Das spart viele Fragen.
Andreas Nagel hat dennoch einige Verbesserungsvorschläge: „Ein paar zusätzliche Schilder und eine noch klarere Kommunikation der einzelnen Phasen sollten im nächsten Jahr angestrebt werden.”

Die große Hitze wirkte am ersten Stammstrecken-Sperr-Wochenende auf zweierlei Art. Zum einen waren weniger Menschen in der Stadt unterwegs, weil sie Freibad oder See vorzogen. Zum anderen machte die Bahn die Kombination von Hitze und Alkohol für „massive Probleme” mit Vandalismus in den Zügen verantwortlich.
Die Fahrgastlenker in den orangefarbenen Westen bleiben beschäftigt. Zum einen, weil noch für einige Monate mit Sperrungen zu rechnen ist. Zum anderen, weil die Fahrgastlenker nicht nur Fahrplanauskünfte geben. Ihr Service-Spektrum reichte an diesem Wochenende vom Tipp für München–Touristen bis hin zum Gepäck tragen. S-Bahn-Chef Bernhard Weisser. „Eine junge Frau war von dem Service so begeistert, dass sie gleich mitmachen wollte.”

 

 

So geht's weiter:

Phase 1 der Bauarbeiten an der Stammstrecke hat begonnen. Noch bis 26. August ist die Stammstrecke an den Wochenenden von Freitag, 22.45 Uhr, bis Montag, 4.45 Uhr, dicht. Stattdessen fahren Busse zwischen Laim und Hauptbahnhof im 5- bis 15-Minuten-Takt. Bereits seit 22. Juli wird unter der Woche jede Nacht von 22.15 Uhr bis 4.45 Uhr gebaut. Die S-Bahnhalte zwischen Pasing und Ostbahnhof sind dann dicht. Pendel-S-Bahnen fahren jeden Bahnhof zwischen Pasing und Ostbahnhof im 20-Minuten-Takt an, zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof im 10-Minuten-Takt.

Phase 2 beginnt am 30. August und dauert bis 16. September. An drei Wochenenden ist dann die Strecke zwischen Hackerbrücke und Laim gesperrt. Pendel S-Bahnen verkehren zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof.

Phase 3 Nach dem Oktoberfest gibt es von 11. Oktober bis 2. Dezember an acht Wochenenden weitere Einschränkungen.

 

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