40-Meter-Sturz: Münchnerin lebt!
MAYRHOFEN - Eine Münchnerin (41) kommt mit dem Auto von einer Bergstraße im Zillertal ab. Ihr Wagen stürzt in eine 40 Meter tiefe Schlucht. Wie durch ein Wunder hat die Frau überlebt.
„Es ist ein Wunder, dass die Frau diesen Sturz überlebt hat“, sagt Einsatzleiter Michael Knauer. Tanja I. (41) aus München war am Mittwochabend mit ihrem VW Touran nahe Mayrhofen im Zillertal von der Straße abgekommen und 40 Meter tief in eine Schlucht gestürzt.
Ein Stück der Frontverkleidung des Touran hängt noch an der Leitplanke. Dahinter geht es 40 Meter senkrecht in die Tiefe. Zwischen Felsen liegt das zerschmetterte Wrack im eiskalten Wasser des Ziller-Bachs. „Der Wagen ist mit dem Heck zuerst aufgeschlagen“, glaubt Michael Knauer, „das hat die Wucht des Aufpralls reduziert.“ Und Tanja I. vermutlich das Leben gerettet.
Mittwochabend war die Fotografin auf der Brandbergerstraße in Richtung Zillergrund aus noch ungeklärter Ursache in einer scharfen Kurve von der Fahrbahn abgekommen. Der Touran durchbrach die Leitplanke und stürzte anschließend wie ein Stein in die Tiefe. Der Wagen überschlug sich in der Luft, bevor er mit dem Dach voraus zwischen den Felsen im Bachbett aufschlug. Tanja I. war angeschnallt, deshalb wird sie nicht herausgeschleudert.
Die Männer von Bergwacht, Feuerwehr und Wasserrettung kommen zunächst an das Wrack nicht heran. Sie müssen sich zum Grund der Schlucht abseilen. Dann die Sensation: Tanja I. hat den Horrorsturz überlebt. „Sie war sogar ansprechbar“, berichtet Michael Knauer. Zunächst ist unklar, ob die 41-Jährige alleine im Auto gesessen hat. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrem Lebenspartner bei Mayrhofen. Doch beiden geht es gut, sie sind daheim.
Vorsichtig wird Tanja I. aus dem Wrack befreit. Ein Notarzt kümmert sich um die Münchnerin. Helfer schallen sie in einer speziellen Rettungstrage fest. Mit Hilfe eines Autokrans der Freiwilligen Feuerwehr haben die Retter eine Art Flaschenzug konstruiert. Sanft schwebt die Patientin nach oben. Notarzt und Sanitäter können es kaum glauben. Tanja I. hat zwar Rippenbrüche, Verletzungen an der Wirbelsäule und multiple Prellungen. Ihr Körper ist außerdem stark ausgekühlt. Doch ihr Zustand ist nicht lebensbedrohlich.
Die Münchnerin kommt ins Universitäts-Klinikum Innsbruck. Gestern wurde Tanja I. operiert. „Es geht ihr den Umständen entsprechend gut“, erklärt Kliniksprecher Johannes Schwamberger. Inzwischen liegt Tanja I. auf der Beobachtungsstation und erholt sich von ihrem Horror-Sturz.
Ralph Hub
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