40 192 Liter Bier im Krug

Wie Wiesn-Wirt Peter Pongratz zu seinem 30,5 Meter hohen Winzerer-Fähndl-Turm kam - und zu dem berühmten Mega-Masskrug, der sich traditionsgemäss in luftiger Höhe dreht.
von  Abendzeitung
Mit voller Energie geht’s auf die Wiesn: Peter Pongratz vor dem berühmten Turm seines Winzerer Fähndls.
Mit voller Energie geht’s auf die Wiesn: Peter Pongratz vor dem berühmten Turm seines Winzerer Fähndls. © Petra Schramek

Wie Wiesn-Wirt Peter Pongratz zu seinem 30,5 Meter hohen Winzerer-Fähndl-Turm kam - und zu dem berühmten Mega-Masskrug, der sich traditionsgemäss in luftiger Höhe dreht.

Er zieht die Wiesn-Besucher geradezu magisch an, für unzählige ist er ein beliebter Treffpunkt - schliesslich überragt er fast alles auf der Theresienwiese: der berühmte Turm des Paulaner-Festzelts, des Winzerer Fähndls, mit dem rotierenden Mega-Masskrug oben drauf.

Wiesn-Wirt Peter Pongratz will's genau wissen und schnappt sich von seinen Handwerkern ein Lasermessgerät. Kurz darauf steht fest: Exakt 30,5 Meter misst sein Turm vom Boden bis zum obersten Rand der Schaumkrone. Der Bierkrug allein bringt's auf sechs Meter. "Ich hab's mal ausgerechnet. Theoretisch gingen in den Krug 40 192 Liter Bier rein", sagt Pongratz und blickt geradezu andächtig nach oben: "Schon imposant, unser Turm. Ein wirklich tolles Wahrzeichen unseres Winzerer Fähndls!"

Dieses verdankt seinen Namen der "Armbrust-Schützengilde Winzerer Fähndl", die seit bereits 114 Jahren auf dem Oktoberfest ist: 1895 errichtete die Gilde mit der Thomasbrauerei (die 1928 zur Paulaner-Salvator-Thomasbrauerei wurde) erstmals eine "Festbude" auf der Theresienwiese, um Schützen und Besucher zu bewirten und Meisterschaften auszuschiessen. Gebaut wurde einigermassen stabil aus Holz und Dachpappe. Die "Bude" glich einer winkeligen Burg, war mit Landsknechtsfahnen und Schützenscheiben dekoriert - und hatte einen stolze 26 Meter hohen Turm.

1895 wie 2009 lebt die Tradition, dass als Wahrzeichen ein weithin sichtbarer, imposanter Turm die Festhalle schmückt. Die Armbrust-Schützen der Winzerer-Fähndl-Gilde indes haben im Laufe der Zeit eine neue Heimat auf der Wiesn gefunden: Sie tragen ihre Meisterschaf-ten inzwischen im Armbrustschützenzelt aus.

Winzerer-Fähndl-Wirt Peter Pongratz steht lächelnd in der Mitte seines Festzelts. Um ihn herum wuseln Handwerker. Es wird gehämmert, gebohrt und geschraubt, und Pongratz kann sich einfach nicht satt sehen. "Es ist doch einfach traumhaft, mein Winzerer Fähndl", sagt er: "Jahr für Jahr bin ich glücklich, in diesem schönen Festzelt Wiesn-Wirt sein zu dürfen."

Das ist Peter Pongratz seit fünf Jahren, als er und seine Frau Arabella das Zelt von der langjährigen erfolgreichen Wiesn-Wirte-Familie Kreitmair übernahmen. Diese liess 1950 einen mit Helium gefüllten Riesen-Bierkrug über dem Paulaner-Festzelt schweben. "Der heutige rotierende Krug mit einem stattlichen Durchmesser von 3,20 Metern ist eine mit Aluminiumplatten umkleidete Stahlkonstruktion", sagt Zelt-Baumeister Thomas Konietschke: "Bis der traditionsreiche Paulaner-Turm komplett steht, haben sechs Mann mit dem Aufbau eine Woche gut zu tun."

Festwirt Peter Pongratz zählt längst die Tage bis zum Oktoberfest-Start. "Das Wiesn-Fieber hat mich schon tüchtig gepackt", sagt er: "Ich kann's kaum mehr erwarten, dass es endlich losgeht." Dass in seinem Winzerer Fähndl wieder gefeiert, gegessen und getrunken wird - und sich der Mega-Masskrug hoch oben auf dem Turm wieder dreht.

Alle Infos rund ums Zelt

Größe: 6032 Sitzplätze im Winzerer Fähndl und 2357 weitere draußen im Garten des Paulaner- Festzelts.

Spezialität: „Die kleine Sau von der Au“ (Spanferkel vom Grill), Bauern- Hendl und -Ente, Hirschbraten, Ochsen-Sauerbraten, Reherl in Rahmsauce, Dampfnudeln und die beliebten Auszognen.

Publikum: „Ganz bunt gemischt, eigentlich genau wie in einem echten Münchner Biergarten. In unserem Wiesn-Festzelt treffen sich sehr viele Münchner, Jung und Alt in einer ganz wunderbarenMischung“, sagt Oktoberfest- Wirt Peter Pongratz, der seine Gäste während des gesamten Jahres hoch droben im „Paulaner am Nockherberg“ bewirtet.

Annette Baronikians

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