390.000 Menschen pendeln täglich nach München!

München ist deutschlandweit die Stadt mit den meisten Pendlern. Täglich quälen sich 390.000 Menschen durch Staus und überfüllten Zügen zur Arbeit in die Stadt. 
von  AZ/aw
Täglich quälen sich 390.000 Pendler zur Arbeit nach München. (Symbolbild)
Täglich quälen sich 390.000 Pendler zur Arbeit nach München. (Symbolbild) © IG BAU

München ist deutschlandweit die Stadt mit den meisten Pendlern. Täglich quälen sich 390.000 Menschen durch Staus und überfüllten Zügen zur Arbeit in die Stadt. Ein Trend, dessen Ende derzeit nicht abzusehen ist. Doch es gibt auch Lösungsvorschläge.

München - Wer in München oder vor den Stadtgrenzen jeden Morgen im Stau steht, hat es sich fast schon gedacht, doch nun ist es offiziell: München ist Deutschlands Pendlerhauptstadt. 2018 kamen täglich rund 390.000 Menschen von außerhalb nach München zum Arbeiten, dies teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mit, die sich dabei auf eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beruft.

München zählt 2018 32 Prozent mehr Pendler als im Jahr 2000

Im Vergleich zum Jahr 2000 ist dies eine Steigerung von 32 Prozent, damals zählte München noch rund 295.000 Pendler. München ist damit aktuell die Pendlerhauptstadt Deutschland, gefolgt von Frankfurt.

Hauptursache für den gravierenden Anstieg ist der Mangel an bezahlbaren Wohnungen in München. "Eine wachsende Zahl von Menschen kann sich die hohen Mieten und Immobilienpreise aber gerade dort nicht mehr leisten, wo in den letzten Jahren besonders viele Jobs entstanden sind", so Michael Müller, Bezirksvorsitzender der IG Bau Oberbayern. Die Folge der Pendlerschwemme sind immer länger werdende Staus und überfüllte Züge.

München-Pendler: 50 km zur Arbeit sind keine Seltenheit

Laut Müller sind einfache Strecken von 50 Kilometer zum Arbeitsplatz in München für viele Pendler keine Seltenheit. Neben der Belastung der Umwelt durch die CO2-Emissionen geht den Pendler auch viel Zeit für Familie, Freunde und Hobbys verloren.

Um dem Pendlerstrom Einhalt gebieten zu können, ist für Michael Müller eine "drastische Wende" in der Wohnbaupolitik vonnöten. "Die öffentliche Hand muss viel mehr als bisher investieren, um bezahlbaren Wohnraum in den Metropolen und Ballungsräumen zu schaffen. Es fehlen vor allem Wohnungen im sozialen und im bezahlbaren Segment", so Müller.

Lösungen? Mehr bezahlbarer Wohnraum und Home Office

Auch massive Investitionen in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist laut IG BAU unverzichtbar, um die Pendler sichtbar zu entlasten.

Auch Firmen selbst können ihren Beitrag gegen den "Pendler-Frust" leisten, indem sie es ihren Beschäftigten erleichtern, in Gleitzeit oder im Home Office zu arbeiten.

Die 390.000 Pendler die täglich nach München rein und später wieder rausfahren sind Teil eines bundesweiten Trends. Angaben der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass im Jahr 2018 39 Prozent als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zur Arbeit in eine andere Stadt oder einen anderen Kreis pendelten.

Lesen Sie hier: Gegen den Strom - Wenn Großstädter zum Job rauspendeln

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