3,3 Milliarden Euro: Erzdiozöse München legt Bilanz für das Jahr 201 vor

München - Der Besitz der mehr als 700 Kirchenstiftungen in den Pfarreien des Erzbistums München und Freising könne erst in einigen Jahren bilanziert werden, sagte Generalvikar Peter Beer am Montag bei der Vorlage des Jahresabschlusses 2016. "Wir überlegen noch, wie wir das machen", erklärte der Mitarbeiter von Kardinal Reinhard Marx.
Vor einem Jahr hatte das Erzbistum München zum ersten Mal sein Vermögen bewertet und kam, den Besitz der Pfarreien nicht eingerechet, auf rund sechs Milliarden Euro – ein deutscher Rekordwert.
Darin enthalten ist das Vermögen von drei großen überörtlichen Stiftungen in Höhe von gut zwei Milliarden Euro. Mit dem Geld werden etwa katholische Kitas, karitative Projekte und das gemeindliche Leben in den Pfarreien finanziert.
590 Millionen: Kirchensteuer bringt am meisten Geld
Aus der Bilanzsumme des vergangenen Jahres lässt sich allerdings unschwer ableiten, dass es da nicht um kleine Summen geht: Die Bilanzsumme des Erzbistums – also die Summe aus verwendeten und erhaltenen Mitteln wie angelegtem Vermögen und Eigenkapital – beträgt mehr als 3,26 Milliarden Euro. Im Jahr davor waren es 26 Millionen mehr gewesen.
Erträgen von 833,1 Millionen Euro standen Aufwendungen von 805,5 Millionen gegenüber. Den größten Anteil an den Einnahmen hat erwartungsgemäß die Kirchensteuer (590 Millionen), bei den Ausgaben sind es die Personalkosten (293 Millionen).
Das Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung weist ein Minus von knapp 68 Millionen aus – vor allem zurückzuführen auf Zuwendungen an die Stiftungen der Diözese in Höhe von 135,5 Millionen, hieß es.
Für das laufende Jahr hat das Erzbistum auch einen ausgeglichenen Haushalt geplant: Die Erträge sind mit 733,6 Millionen geplant, die Aufwendungen mit 788,9 Millionen Euro.
75 Millionen extra für den Bau – "ein Tropfen auf dem heißen Stein"
Nivelliert wird das durch 68,4 Millionen aus den zweckgebundenen Rücklagen.
Von dort stammen auch die 75 Millionen Euro extra, die zum regulären Bau-Etat (58,6 Millionen) plus 15 Millionen aus dem Nachtragshaushalt hinzukommen für Baumaßnahmen in den Bereichen Seelsorge und Kitas. "Aber das ist bei 7000 Gebäuden im Bistum nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", sagte Finanzdirektor Markus Reif. Nominale finanzielle Sicherheit bedeute nicht, dass man nicht planen müsse, erinnerte Generalvikar Beer ernsthaft.