33-Jährige ringt mit dem Tod – Debatte um Surf-Sicherheit am Eisbach in München entflammt

Eine 33-Jährige verunglückt beim Surfen auf der Eisbachwelle in München schwer. Die Feuerwehr hat die Stelle gesperrt – und die Surfer-Gemeinschaft macht sich Gedanken.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Eine junge Frau hat sich beim Surfen an der Eisbachwelle lebensgefährlich verletzt.
Eine junge Frau hat sich beim Surfen an der Eisbachwelle lebensgefährlich verletzt. © Felix Hörhager/dpa /dpa
München

Vertreter der Münchner Surfer-Community wollen sich nach dem schweren Unfall einer Surferin an der weltbekannten Eisbachwelle im Englischen Garten für bessere Sicherheitsregeln einsetzen. "Wir werden auf die Stadt zugehen und konkrete Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen", sagte Moritz von Sivers, zweiter Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München, der Deutschen Presse-Agentur. Zum Beispiel könnte zusätzliches Rettungsgerät wie ein Wurfsack bereitgestellt werden. 

Seit den 1980er Jahren wird am Eisbach zu fast jeder Jahreszeit gesurft – weitgehend ohne größere Zwischenfälle. "In der ganzen Geschichte ist es der erste wirklich schwere Unfall", sagt von Sivers. 

Unter Wasser gedrückt 

Die 33 Jahre alte Surferin war am späten Mittwochabend verunglückt. Beim Sturz vom Board hatte sich die an ihrem Knöchel befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich nicht befreien. Laut Rettungskräften kam es zu dramatischen Szenen: Die Surferin rief um Hilfe, ehe sie unter Wasser gedrückt wurde. Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau aus den eisigen Fluten zu retten. Sie war laut Polizei auch am Ostersonntag in kritischem Zustand. 

Unfallursache soll genauer ergründet werden

Seither ist die Welle gesperrt. Die Feuerwehr und die Stadt München hätten sich dazu entschlossen, um weitere Unfälle zu verhindern, hieß es bei der Feuerwehr. Die Welle soll gesperrt bleiben, bis eine Gefährdung weiterer Surfer ausgeschlossen werden kann. Dazu solle das Wasser abgesenkt und die Stelle inspiziert werden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Nach dem schweren Surfunfall haben die Behörden die Eisbachwelle gesperrt.
Nach dem schweren Surfunfall haben die Behörden die Eisbachwelle gesperrt. © Felix Hörhager/dpa /dpa

Laut von Sivers geht es darum, die Ursache für den Unfall zu ergründen und Festzustellen, wo sich die Leine verhakt haben könnte. Laut der Interessengemeinschaft könnte am Grund des Eisbachs ein Hindernis liegen, etwa ein E-Scooter. 

Warnschilder und Sicherheitssysteme 

Von Sivers sagte weiter, es könne auch sinnvoll sein, Warnschilder aufzustellen, die auf die Gefahr durch die Sicherheitsleine des Boards hinweisen. Sie verbindet die Surfer am Fußknöchel mit ihrem Brett und verhindert, dass es wegtreibt. Bei starker Strömung lässt sie sich aber unter Umständen nicht lösen. Es gebe hier Sicherheitssystem, die sich bei Gefahr selbst öffneten oder Sicherungen um den Körper, an die ein Surfer auch unter Zug herankomme. 

Surfen an der Eisbachwelle gilt als eine der Attraktionen in München. (Archivbild)
Surfen an der Eisbachwelle gilt als eine der Attraktionen in München. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

Die Interessengemeinschaft, als Betreiberin für eine andere Welle an der Floßlände zuständig, habe für dort bereits zusätzliches Sicherheitsequipment bestellt. Am Eisbach sei für die Umsetzung die Stadt zuständig.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
  • Monaco_Flote vor 2 Stunden / Bewertung:

    Gute Besserung der Verletzten. Nichtsdestotrotz sollte man an die Diskussion vor vier Jahren erinnern. Ungeimpfte mögen ihren Spitalaufenthalt selber zahlen. Wenn es soweit gekommen wäre, hätte ich das auch gemacht, "my Body my choice" und so, aber ich denke ich könnte das auch für derartige waghalsige Aktionen fordern.

  • nutellatami vor 3 Stunden / Bewertung:

    War völlig klar dass die Diskussion kommt. Bitte gleich Zäune um alle Gewässer und Baden komplett verbieten. Am besten auch Autofahren ach was alles verbieten weil was heutzutage so passieren kann .... jeder ist für sich selbst verantwortlich! Ende aus der Diskussion

  • Witwe Bolte vor 4 Stunden / Bewertung:

    Man kann auch in Hallbergmoos prima surfen, völlig gefahrlos. Kostet allerdings was.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.