315 Euro pro Quadratmeter in München

Alle wollen nach München: Die Toplagen in der Stadt brechen alle Rekorde. Und auch in diesem Jahr wird sich der Trend fortsetzen.  
John Schneider |
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Radeln im Rudel: Auf der Münchner Ludwigstraße treten im Sommer ganze Hundertschaften in die Pedale
Martha Schlüter Radeln im Rudel: Auf der Münchner Ludwigstraße treten im Sommer ganze Hundertschaften in die Pedale

Alle wollen nach München: Die Toplagen in der Stadt brechen alle Rekorde. Und auch in diesem Jahr wird sich der Trend fortsetzen.

München - Münchens City ist offenbar eine Goldgrube: Wer hier seinen Laden ansiedeln will, muss tief in die Tasche greifen. Die jüngste Einzelhandels-Erhebung der Immobilienexperten der BNP Paribas Real Estate kam für 2010 auf eine Topmiete von 315 Euro pro Quadratmeter (2009: 310) für einen 100-Quadratmeter-Shop in der Kaufingerstraße. Das ist bundesweit der absolute Spitzenrang!

Dass die Höchstmieten im Vergleich zum Vorjahr fast überall noch einmal angezogen haben, liegt am wirtschaftlichen Klima und den stabilen privaten Konsumausgaben. „Vor allem 1A-Lagen wie beispielsweise Theatinerstraße, Kaufingerstraße, Neuhauser Straße oder Weinstraße haben eine unverändert hohe Anziehungskraft”, erklärt Christoph Scharf die neuen Zahlen.

Der Schwerpunkt liegt bei Textil-Filialisten. Ermenegildo Zegna sicherte sich 400 Quadratmeter in der Maximilianstraße, Golfino 400 Quadratmeter in der Residenzstraße. An Münchens einziger „Luxus”-Straße hatten die Immobilienexperten der BNP eine Höchstmiete für Einzelhandelsflächen von 270 Euro im Jahre 2010 (2009: 265) errechnet. In Sachen Höchstmiete Platz 3 in München, nur getoppt von der Kaufingerstraße und der Neuhauser Straße (310 Euro, fünf Euro mehr als im Vorjahr). Der Quadratmeter Residenzstraße kostet wie im Vorjahr 170 Euro.

Prominentestes Beispiel für die Ansiedlung exklusiver Modegeschäfte: Louis Vuitton wird in der Residenzstraße 2900 Quadratmeter in der ehemaligen Residenzpost beziehen. Im Herbst 2012 wird das Objekt fertig gestellt, berichtet Sabine Hirschberger von Accumulata Immobilien, und dann „Palais an der Oper” heißen.

Leopoldstraße (100 Euro, 2009: 95 Euro) und Tal (120 Euro wie im Vorjahr) kommen da für den Einzelhändler fast schon als Schnäppchen daher. Trotz guter Konsumlage am preiswertesten ist die Hohenzollernstraße. Hier erreichen auch die Höchstmieten nicht mehr als 85 Euro. Ein Wert, der im übrigen seit 2008 stabil geblieben ist. Auf den Plätzen vier bis sieben im Mietenranking: die Weinstraße mit 230 Euro (2009: 225) – kein Wunder dass in so einem Umfeld der Donisl in seinem Bestand gefährdet ist (AZ berichtete). Es folgen die Theatinerstraße (215 Euro), sowie Residenz- und Sendlinger Straße gleichauf mit jeweils 170 Euro (wie im Vorjahr).

Münchens Attraktivität für den Einzelhandel hat gute Gründe. Nur Bad Homburg hat eine höhere Kaufkraft je Einwohner zu bieten. Während in München eine Kaufkraftkennziffer von 136,5 erreicht wird, ist der Nobelort mit 145,2 dabei. Doch die Homburger tragen ihr Geld lieber auf die Frankfurter Zeil. Der Umsatz pro Einwohner ist in den Geschäften im Taunus unterdurchschnittlich (81,8, München: 151,5).

München hat ein anderes Problem: Starke Nachfrage, aber kaum Fluktuation, weil das Flächenangebot in den besten Lagen begrenzt ist. Die drei großen Projekte in der Innenstadt - Hofstatt, Residenzpost, Karstadt am Dom - bringen da kaum Entspannung. Wer einmal da ist, lässt sich nur ungern aus Münchens Toplagen rauskaufen.
Scharfs Fazit: „München gehört in Deutschland und Europa weiterhin zu den beliebtesten Standorten und Expansionszielen des Einzelhandels.” Der harte Konkurrenzkampf um die „Premiumlagen” wird zunehmen. Ergebnis: München wird 2011 wohl noch teurer. 

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