300 Münchner wollen Guttenberg zurück

Rund 300 Befürworter des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg haben in München für dessen Rückkehr in die Politik demonstriert
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Er hat noch viele Fans: Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.
Daniel von Loeper Er hat noch viele Fans: Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

Etwa 300 Befürworter des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg haben in München für dessen Rückkehr in die Politik demonstriert.

München  Auf Plakaten forderten sie am Samstag „Wir wollen Guttenberg“, betonten „KT wir glauben an Dich“ oder „Ein Guttenberg tritt nicht zurück, er nimmt nur eine Auszeit“. Andere kritisierten unter Beifall „linke Medienhetze“ gegen den CSU-Politiker.

Zahlreiche Redner riefen zu Guttenberg zum „Helden“ aus oder kritisierten die Kritik in der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit. Eine Frau sprach mit erstickter Stimme davon, dass man „wie die Wölfe“ über ihn hergefallen sei. Andere betonten, dass die Mehrheit hinter zu Guttenberg stehe.

Ein Demonstrant hielt gar ein Schild mit einem Bild des jungen König Ludwigs nach oben, versehen mit den Worten „please come back“. Ein Schild, das Guttenbergs Heiligsprechung forderte, entpuppte sich dagegen auf Nachfrage als ironisch. Auch weitere Anwesende kritisierten den Ex-Minister.

Ein kleines Grüppchen rief ironische Sprechchöre wie „Doktorarbeit Ha, Ha, Ha - Titel sind für alle da“. Ältere Demonstranten beschimpften sie wütend mit Sätzen wie: „Bekommt ihr schon Hartz IV?“ Ein Guttenberg-Kritiker mit dem Schild „Lügner, Betrüger, Fälscher – uns total egal“ wurde von den Demonstranten sogar abgedrängt, ähnlich wie ein Anderer, der sich mit einer ironischen Ansprache über „Guttis“, einem bayerischen Ausdruck für Süßigkeiten, zwischen die Redner geschmuggelt hatte. Die Demonstration verlief bis zum Nachmittag nach Polizeiangaben friedlich.

Die Bilder:

 

Auch in anderen Städten wurde demonstriert

Rund 2000 Menschen sind am Samstag für den zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in dessen Heimatort Guttenberg auf die Straße gegangen. Unter den Demonstranten war auch sein Vater, der Dirigent Enoch zu Guttenberg. Die Kritik an seinem Sohn in der Plagiats-Affäre bezeichnete der 64-Jährige als „Menschenjagd“.

Guttenberg-Anhänger hatten die Aktion "Wir wollen Guttenberg zurück" auf der Internet-Plattform "Facebook" gestartet. Sie sprechen sich trotz der Plagiatsaffäre um Guttenbergs Doktorarbeit für ein politisches Comeback des 39-Jährigen aus.

 „Dieser Geifer und Jagdrausch der politischen Gegner macht Angst um das Verbleiben der Mitmenschlichkeit in unserem Land.“ Die Schläge unter die Gürtellinie seien so massiv gewesen, dass sie für alle in der Familie schwer zu ertragen gewesen seien. Er richtete auch Grüße seines Sohnes aus.

„Er schickt Ihnen sein Herz und verspricht Ihnen seine Treue.“ Auch in Rosenheim und München versammelten sich nach Polizeiangaben jeweils rund 300 Unterstützer des zurückgetretenen Verteidigungsministers. Sie riefen: „Wir wollen Guttenberg“. Das stand auch auf zahlreichen Plakaten.

In einigen Städten mischte sich auch Guttenberg-Gegner unter die Demonstranten. Mit sarkastischen Schriftzügen ("Du hast die Haare schön") auf ihren Plakaten karikierten sie den ehemaligen Verteidigungsminister.

 

 

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