30 Prozent des Einkommens für die Miete? Für Mietschützer ist das in München unrealistisch
München - München und das Wohnen - ein stets unerquickliches Thema. Nicht nur die Wohnungssuche ist in der Landeshauptstadt ein Problem. Wer eine Bleibe gefunden hat, kann sie sich oft nur mit Mühe leisten. Das belegen nun Ergebnisse einer neuen, repräsentativen Umfrage, die der Mieterverein München in Auftrag gegeben hat.
Die Zahlen haben es in sich: Mittlerweile muss jeder fünfte Mieter (19 Prozent) mehr als 45 Prozent seines Haushaltsnettoeinkommens für die Miete ausgeben. Immer noch 40 Prozent der Befragten gaben an, mehr als 35 Prozent in die Miete zu investieren. "Das ist zu hoch", sagt Mietervereinschefin Beatrix Zurek. Laut einer gängigen Faustregel sollten maximal 30 Prozent des Einkommens in die Miete fließen. In München sei dies "leider unrealistisch", so Zurek.
Miet-Studie macht altbekanntes Problem wieder deutlich
Auch im Umland sieht es kaum besser aus. In den direkt angrenzenden Landkreisen gaben 31 Prozent der Befragten an, mehr als 35 Prozent des Einkommens für die Miete auszugeben.
Für Simone Burger, wohnungspolitische Sprecherin der SPD/Volt-Stadtratsfraktion, zeigt die Studie vor allem eines: Bezahlbarer Wohnraum müsse mit allen Mitteln geschaffen und geschützt werden. "Wir müssen unsere Anstrengungen beim Bau und Erhalt von bezahlbaren Wohnraum weiter intensivieren", so Burger. "Das schaffen wir beispielsweise mit der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme SEM und einer neuen Sobon, die zu mehr dauerhaft bezahlbaren Wohnraum führt."
Trotz der angespannten Haushaltslage wolle die SPD-Fraktion außerdem auch im kommenden Jahr einen Schwerpunkt beim Wohnungsbau setzen. So soll weiter in das Wohnungsbauprogramm WIM investiert werden, wie auch in Projekte für junge Menschen und Senioren, die sich bei der Wohnungssuche in München besonders schwertun.
Bei alledem stehe auch der Bund in der Pflicht, Stichwort: soziale Bodenpolitik. "Gleichzeitig werden wir weiter in der Bundespolitik mitmischen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern", so Burger.
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