30 Jahre Oktoberfest-Attentat: Das Gedenken

Gedenken für die Opfer – und die Forderung, die Ermittlungen wieder aufzunehmen
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Die Wiesn trägt Schwarz: die Trauerfeier am Sonntag.
Daniel von Loeper Die Wiesn trägt Schwarz: die Trauerfeier am Sonntag.

Gedenken für die Opfer – und die Forderung, die Ermittlungen wieder aufzunehmen

MÜNCHEN „Eigentlich“, sagte OB Christian Ude in seiner Rede, „sollten 200 Jahre Oktoberfest ein ungetrübter Anlass zum Feiern sein. Sie sind es aber nicht.“ Vor 30 Jahren, am 26. September 1980 ereignete sich an der Theresienwiese das schlimmste Attentat der deutschen Nachkriegsgeschichte. Eine Bombe, die der 21-jährige rechtsextreme Täter Gundolf Köhler in einem Mülleimer am Eingang zur Wiesn deponiert hatte, riss zwölf Menschen in den Tod. Auch Köhler starb, mehr als 200 Personen wurden verletzt. Am Sonntagvormittag gedachten Politiker, Hinterbliebene und Überlebende der Opfer am Denkmal an der Theresienwiese.

Erstmals war auch ein Vertreter der bayerischen Staatsregierung beim Gedenken dabei: Innenminister Joachim Herrmann. Eine Tatsache, die Ude begrüßte. Man müsse sich den Dimensionen des Schreckens immer wieder bewusst werden, sagte er. Wie viele Anwesende forderte er, die Ermittlungen zu den Hintergründen des Verbrechens wieder aufzunehmen: „Die Tat ist nie so ausgeleuchtet worden, dass die Hinterbliebenen von der restlosen Aufklärung überzeugt gewesen wären“, sagte er. „Dieser Wunsch muss jetzt aufgegriffen werden.“

Viele Vertreter der Opfer und Politiker glauben nicht, dass der Rechtsextremist Köhler die Tat alleine verübte. So sahen es die Ermittler damals – und schlossen die Akten. Doch nach neusten Erkenntnisse gibt es Hinweise, dass es sich bei einem Hauptzeugen des Attentats um einen Spitzel des Verfassungsschutzes und aktiven Rechtsextremisten gehandelt haben könnte. Die Grünen haben einen Antrag gestellt, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.

„Die Bundesanwaltschaft prüft den Antrag“, sagte Herrmann. Das sei keine Sache der bayerischen Behörden. „Wir in Bayern haben keine neuen Erkenntnisse.“ Christoph Landsgesell

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