30 Euro pro Quadratmeter: Dreistester Vermieter Münchens gesucht
München – Dass es auf dem Münchner Mietmarkt heftig zugehen kann, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Trotzdem ist Linken-Chef Stefan Jagel in letzter Zeit immer wieder überrascht, wenn er sein Mail-Postfach öffnet.
Denn seit Mitte August sucht seine Stadtratsfraktion Münchens dreistesten Vermieter. Per Mail sollen Mieter der Linken schreiben, was sie erleben. Freilich behandeln die Stadträte die Daten anonym.
Einen Zwischenstand, wie viel Post er genau bekommen hat, will Stefan Jagel nicht abgeben. Nur so viel: Es seien bereits einige Nachrichten gewesen. "Oft ging es um einen sehr hohen Mietpreis", sagt Jagel. Zum Beispiel 27 Euro pro Quadratmeter. Oder sogar 30 Euro pro Quadratmeter für eine Einzimmerwohnung. Andere beschreiben, wie der Vermieter ihnen kündigte – ohne Rücksicht darauf, dass sie dann auf der Straße standen.
Vermieter sollen sehen, dass sie sich nicht alles erlauben können
"Wir wollen es sichtbar machen, dass es in München viele Vermieter gibt, die es ausnutzen, dass der Wohnraum hier so knapp ist", sagt Jagel über seine Motivation. Die Vermieter sollen auch sehen, dass sie sich selbst in München nicht alles erlauben können.
Handelt es sich bei dem Vermieter um eine Person, die nur eine oder wenige Wohnungen vermietet, würde er den Namen nicht veröffentlichen. Bei großen Firmen sehe das anders aus. Jagel bietet außerdem an, sich mit den betroffenen Mietern zu treffen und ihnen Kontakte – etwa zu Beratungsstellen – zu vermitteln.
Vorschläge können bis 30. September 2024 an die Fraktion per E-Mail an dielinke-diepartei@muenchen.de gesendet werden. Aus diesen Einsendungen kürt Die Linke dann die 20 dreistesten Vermieter.
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