28-Jähriger züchtet Cannabis in Wohnung

Zwei Zimmer seiner Wohnung funktionierte der 28-Jährige um - er baute Cannabis im professionellen Stil an.
von  Ralph Hub
In einer Wohung in Giesing entdeckte die Polizei eine Cannabis-Plantage
In einer Wohung in Giesing entdeckte die Polizei eine Cannabis-Plantage © Polizei

Zwei Zimmer seiner Wohnung funktionierte der 28-Jährige um - er baute Cannabis im professionellen Stil an.

München - Die Stromrechnung des 28-Jährigen muss gewaltig sein: Mit speziellen Wärmelampen, Belüftungs- und Bewässerungssystemen päppelte er in seiner 4-Zimmer-Wohnung in der Tegernseer Landstraße über 50 Cannabis-Pflanzen groß. Durch Zufall hat die Polizei die Plantage des Giesinger Drogenbarons entdeckt und beschlagnahmt.

Eine so professionell ausgestattete Indoor-Plantage ist in München seit Jahren nicht mehr von den Drogenfahndern ausgehoben worden. In zwei der vier Zimmer baute der Kurierfahrer Cannabis an. Eines war die Kinderstube: Hier wurden die Setzlinge und Jungpflanzen gepäppelt. „Die Nachzucht bestand aus 23 Pflanzen, die eine Höhe zwischen 25 und 60 Zentimetern hatten“, erklärt Polizeisprecher Christoph Reichenbach. Nebenan wucherte die neue Ernte: 29 Marihuana-Pflanzen mit einer Höhe von etwa 1,20 Metern.

Die komplette Plantage war mit einem ausgetüftelten Versorgungsystem ausgestattet. Damit es den Pflanzen auch gut ging, wenn ihr Besitzer auf Tour war, hatten sie eine elektronisch gesteuerte Bewässerungs- und Beleuchtungsanlage.

Um zu verhindern, dass den Nachbarn der süßliche Cannabis-Duft in die Nase stieg und damit nichts schimmelt, hatte der 28-Jährige auch eine Belüftungsanlage installiert.
Auf die Schliche gekommen ist man dem Kurierfahrer nur, weil er seine Finanzen nicht ordentlich führte. Beamte öffneten mit richterlicher Erlaubnis die Wohnung des Giesingers. Er selbst war gerade mit seinem Lieferwagen auf Tour.

Bei der Durchsuchung der Wohnung stießen die Fahnder völlig überraschend auf die Drogen-Plantage. Das Drogendezernat wurde verständigt.
In seinem Wohnzimmer hatte der Kurierfahrer eine Gaspistole versteckt. Offenbar wollte er sich damit im Notfall verteidigen. Außerdem fand die Kripo eine Geldkassette mit rund 300 Euro – Geld, das vermutlich aus Drogengeschäften stammt.

Inzwischen hat der 28-Jährige ein Geständnis abgelegt. Bei der Beweislage blieb ihm auch nichts anderes übrig. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen Drogenbesitz und Rauschgifthandel.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.