25. Todestag von Helmut Fischer: Die Spuren unseres Monaco Franze

Am Dienstag jährt sich Helmut Fischers Todestag zum 25. Mal: Die AZ führt Sie auf den Spuren unseres Monaco Franze durch München.
von  Paul Nöllke
Der Monaco Franze beim Picknick im Englischen Garten - natürlich in Begleitung mehrerer Fräulein.
Der Monaco Franze beim Picknick im Englischen Garten - natürlich in Begleitung mehrerer Fräulein. © imago/United Archives

München - "Ich wollt' Sie ja gar nicht ansprechen, Fräulein. Ich wollte Sie ja nur fragen, ob wir vielleicht eine Tasse Kaffee zusammen trinken wollen?"

Helmut Fischer in der Rolle des Monaco Franze war und ist wohl Münchens bekanntester Frauenheld. Am Dienstag jährt sich der Todestag des Schauspielers zum 25. Mal. Die AZ hat für Sie einen Spaziergang zusammengestellt, auf den Spuren des "ewigen Stenz", Helmut Fischers bekanntester Rolle.

Privat sei er allerdings überhaupt kein Frauenheld gewesen, behauptete Fischer zumindest selbst immer wieder. Doch ein paar Ähnlichkeiten mit dem Lebemann Monaco Franze hatte Fischer dann doch. Ähnlich wie er wuchs der 1926 geborene Helmut Fischer in recht ärmlichen Verhältnissen auf. Er selbst nannte sich "ein Gassenkind aus der Donnersbergerstraße", wo er seine Kindheit im (heute schön renovierten) Haus mit der Nummer 50a verbrachte.

Mit seiner Frau lebt Helmut Fischer 44 Jahre lang zusammen

Nach dem Krieg, in dem der junge Fischer sogar kurz in Gefangenschaft geraten war, schrieb er sich zum Schauspielstudium an der damals ganz neuen Otto-Falckenberg-Schule ein. Das Studium brach er jedoch bald wieder ab. In den folgenden Jahren nahm er eher unbedeutende, kleine Rollen an, und heiratete 1953 die Tänzerin Utta Martin († 2012), mit der er - ganz und gar nicht wie ein Stenz - bis zu seinem Tod zusammenlebte.

Neben dem Schauspielern arbeitete er in den 60ern auch als Filmkritiker bei der Abendzeitung.

1972 bekam Fischer eine Rolle im ersten Münchner Tatort, doch der große Durchbruch kam, als Fischer in seinem Stammcafé "Münchner Freiheit" den Regisseur Helmut Dietl kennenlernte. Dieser gab ihm erst eine kleine Rolle, ermöglichte ihm aber 1983 dann den großen Auftritt als Monaco Franze. Nach dem großen Erfolg folgten weitere ähnliche Rollen, und Fischer musste nicht mehr "jeden Schrott aus Geldnot" annehmen.

1993 wurde bei Fischer Krebs diagnostiziert - er ließ sich behandeln, behielt die Diagnose aber weitestgehend für sich und feierte noch seinen Siebzigsten Geburtstag in großer Gesellschaft.

Helmut Fischer starb am 14. Juni 1997 an Krebs. Sein Grab befindet sich auf dem Bogenhauser Friedhof. An seinem Lieblingsplatz auf der Terrasse des Cafés Münchner Freiheit steht ein Bronze-Denkmal von Nicolai Tregor, welches Fischer in seiner Paraderolle, als Monaco Franze, zeigt.

Die Wohnung

Monaco Franze beim Frühstück
Monaco Franze beim Frühstück © imagoUnited Archives

Wo sonst sollte unser Spaziergang anfangen, als an der Wohnung von Franz und seinem Spatzl . Hineingehen kann man in das Haus in der Agnesstraße 16 leider nicht, aber wer hier wie Franz frühstücken will, kann sich in der Bäckerei um die Ecke (Tengstraße 28) etwas holen. Frisch gestärkt geht es dann weiter zum Arbeitsplatz vom Spatzl, Annette von Soettingens Antiquitätenladen, in der Fürstenstraße 10. Der Weg ist recht schön und führt durch Schwabing und die Maxvorstadt, dauert zu Fuß aber eine knappe halbe Stunde.

Die Arbeit

Manni und Franz
Manni und Franz © imago/Mary Evans

Wir laufen für 20 Minuten in die Altstadt und machen einen Abstecher zum Arbeitsplatz von Franz und seinem besten Freund Manni: Das Polizeipräsidium in der Ettstraße.

Das Picknick

Die Feinkosttheke
Die Feinkosttheke © imago

Nach so viel Lauferei ist nun Zeit für ein Picknick! Aber weil wir das ganze Essen ja nicht von Anfang an mitschleppen, gehen wir schnell zu Dallmayr, mehrere Flaschen Wein, Früchte, Brot, Brezn und Beilagen einkaufen. ("Macht's nur so weiter!", würde Haushälterin Irmgard mit Blick auf die Rechnung sagen, aber wir sind ja auf Monaco Franzes Spuren und halten es deshalb mit ihm: "Nur der Not koan Schwung lassen!"). Weiter geht es an der Oper vorbei, die wir natürlich nicht besuchen. Mit unserem Picknickkorb geht es jetzt in den Englischen Garten (von der Oper etwa 40 Minuten zu Fuß), wo wir uns in der Nähe des Kleinhesseloher Sees niederlassen.

Die Aussicht

Der Friedensengel:
Der Friedensengel: © dpa/Marc Müller

Nach unserem Picknick geht es zum Friedensengel (Fußweg vom Kleinhesseloher See etwa 30 Minuten). Hier genießen wir die Aussicht und treffen uns (falls möglich) mit einer ehemaligen Schweizer Liebschaft und ihrem Ehemann. Sollten Sie keine Liebschaft haben, genießen Sie die Aussicht über München einfach alleine oder mit Ihrer Begleitung. Sie können den romantischen Ort natürlich auch nutzen, um sich eine Liebschaft zu besorgen ("A bisserl was geht immer!").

Manni

Weiter geht es nach Haidhausen, zu Monacos treuem Freund Manni (etwa 20 Minuten). Der wohnt in der Wörthstraße 7, in einer Gegend, die früher eher "out" war, heute aber sehr "in" ist und auch dementsprechend teuer, sodass sich Manni die Wohnung wahrscheinlich nicht mehr leisten könnte. Auch dieses Haus sehen wir natürlich nur von außen, was aber vielleicht auch besser ist, denn so geraten wir nicht in Gefahr, sie aus Versehen abzufackeln. Weiter geht es!

Das Feierabendbier

Heute das "Halali"
Heute das "Halali" © ho/Archiv

Wir sind viel gelaufen und haben uns ein Bier verdient! Wir begeben uns für unsere letzte Etappe (etwa 30 Minuten Fußweg) in Monacos dunkle Vergangenheit: In die Kneipe von Franz Münchingers Ex-Frau, "Bei Lisi". In der Schönfeldstraße 22 befindet sich heute zwar keine Kneipe, sondern das Restaurant "Halali" (was Sie vielleicht schon aus der Essklasse der Abendzeitung kennen). Hier können Sie also nicht nur etwas trinken, sondern auch sehr gut essen. Das Haus werden Sie von außen sofort erkennen - es schaut noch immer recht ähnlich aus wie in der Serie

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