25 Streifen im Einsatz: Mercedesfahrer liefert sich irre Verfolgungsfahrt mit der Polizei in München

München - Eineinhalb Stunden dauert es, bis die Polizei den Fahrer stellen kann: Am Freitag gegen 2.20 Uhr war der Mercedes S580e einer Streife in der Lilienthalallee wegen seiner Fahrweise aufgefallen. Als sie den Fahrer anhalten und kontrollieren will, gibt der stattdessen Gas. Die Polizei fährt hinterher, weitere Streifenwagen kommen dazu.
Fahrer missachtet mehrere rote Ampeln
Der 27 Jahre alte Fahrer missachtet mehrere rote Ampeln, die Polizei vergrößert ihren Abstand, um keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden. "Das ist ein stetes und schwieriges Abwägen, einen solchen Fahrer nicht zu jagen, aber zugleich dranzubleiben", erklärt ein Polizeisprecher.
Der Raser im Mercedes fährt über die Ingolstädter Straße auf die Autobahn A99 in Richtung Aschheim. Auf der linken Spur der Autobahn legt er plötzlich eine Vollbremsung bis zum Stillstand hin. Glücklicherweise wird dabei niemand gefährdet. Kurz darauf gibt er wieder Gas und rast er weiter.
Sogar der Polizeihubschrauber hat Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren
Mittlerweile ist auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Der 27-Jährige rast über die Autobahn bis Allershausen und wieder zurück Richtung München, über die A99 Ostumfahrung und die 995 über Oberhaching, Giesing wieder ins Stadtgebiet. Sogar der Heli hatte zwischenzeitlich Mühe, den Pkw nicht aus den Augen zu verlieren, so die Polizei.
Gegen 3.40 Uhr fährt der Mann schließlich in den Landshuter-Allee-Tunnel und verlangsamt seine Fahrt. Ein Polizeifahrzeug kann ihn stoppen, woraufhin er plötzlich rückwärts auf einen hinter ihm stehenden Polizei-Pkw auffährt.
Der 27-Jährige wurde festgenommen. Sein Verhalten war psychisch äußerst auffällig, so die Polizei, habe auf eine Psychose oder Ähnliches hingedeutet. Er wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Sein Führerschein und der Mercedes, ein Leihfahrzeug, wurden beschlagnahmt. In der Spitze waren neben dem Helikopter 25 Streifen aus drei Polizeirevieren im Einsatz.