2200 Euro Strafe für ein gestohlenes Seil
MÜNCHEN Es ist bitterkalt am 4. Februar 2012, als Milan R. (64) mit den Fahrrad gegen 9.22 Uhr in den Olympiapark zum See fährt. Er fühlt sich unbeobachtet und schneidet mit einem Taschenmesser die fingerdicken Seile vom Rettungsring ab.
Eine Zeuge sieht ihn und alarmiert sofort die Polizei. Jetzt steht der Rentner wegen Diebstahls mit Waffe vor dem Münchner Amtsgericht. „Ich wollte damit eine Matratze auf dem Autodach befestigen, um sie für meine schwer kranke Mutter nach Bosnien zu bringen“, so der ehemalige Monteur.
Den Richter beeindruckte diese Begründung nicht. Urteil: 2200 Euro (120 Tagessätze). Sein Anwalt: „Mein Mandant ist noch einmal glimpflich davon gekommen.“ Denn der Strafrahmen bei diesem Delikt reicht von einer Geldstrafe bis zu zehn Jahren Haft. Ohne Waffe sind es bis zu fünf Jahre.