22-Jähriger vergewaltigt junge Frau - Geständnis vor Gericht

München - Ihre Qual dauerte mehr als vier Stunden. In dieser Zeit wurde eine 26-Jährige von ihrem flüchtigen Bekannten Kidane P. (22, Name geändert) in dessen Wohnung festgehalten, misshandelt und vergewaltigt.
Die Geschichte begann Ende Juli des vergangenen Jahres an einer Isarbrücke in Bad Tölz. Täter und Opfer lernten sich dort kennen, tauschten Handynummern aus. Auf seine Kontaktversuche per WhatsApp reagierte die 26-Jährige aber nicht. Am 10. August trafen sich die beiden gegen 21 Uhr erneut zufällig an der Isarbrücke. Kurz vor Mitternacht begaben sie sich dann in die Wohnung von Kidane P., der die Frau dort fragte, ob sie bei ihm übernachten wolle. Die 26-Jährige lehnte ab und erklärte, dass sie nun gehen wolle.
"Sie wollte nicht, ich weiß nicht, warum ich es trotzdem gemacht habe"
Die Situation eskalierte: Kidane P. akzeptierte die Abfuhr nicht und versuchte, Zärtlichkeiten mit der Frau auszutauschen. Die wehrte sich und erklärte ihm, dass sie lediglich ein freundschaftliches Verhältnis wünsche. Er aber wollte Sex und setzte seinen Willen mit Gewalt durch.
Laut Anklage stieß und drückte er sein Opfer aufs Bett und vergewaltigte sie im Laufe der Nacht mehrmals. "Sie wollte nicht, ich weiß nicht, warum ich es trotzdem gemacht habe", sagt Kidane P. in der Verhandlung am Mittwoch. Er habe inzwischen einen Entschuldigungs-Brief an sein Opfer geschrieben.
Als ihr Peiniger schlief, gelang es der Frau gegen 4.35 Uhr, die Polizei zu alarmieren. P. wurde festgenommen.
Zwar räumt der 22-Jährige die Taten über seinen Anwalt Peter Schneider ein, aber als er von der Vorsitzenden Richterin Regina Holstein zu den Vorgängen näher befragt wird, verstrickt er sich immer wieder in Widersprüche.
Der Prozess wird fortgesetzt.