21-Jähriger wegen Doppelmords angeklagt
Die schockierende Bluttat von Notzing: Im April tötete Christoph W. die Eltern seiner Ex-Freundin. Auch sie muss vor Gericht.
NOTZING/LANDSHUT Fünf Monate nach dem Doppelmord an einem Ehepaar in Notzing (Kreis Erding) sind die Ermittlungen abgeschlossen. „Anfang dieser Woche wird Anklage gegen die Tochter der Opfer und den Ex-Freund des Mädchens erhoben“, sagte der Landshuter Oberstaatsanwalt Ralph Reiter.
Der 21-Jährige ehemalige Freund der damals 17-Jährigen ist für die Ermittler der Haupttäter und soll sich wegen zweifachen Mordes vor dem Landgericht Landshut verantworten. Der Heizungsmonteur soll das Ehepaar im Alter von 60 und 54 Jahren Ende März erstochen haben, weil die Eltern die Beziehung zwischen den beiden nicht wollten. Die heute 18 Jahre alte Tochter der Opfer soll sich vor dem Jugendrichter am Amtsgericht Freising wegen Strafvereitelung verantworten.
Sollte Tochter Cornelia (17) wegen Strafvereitelung verurteilt werden, drohen ihr eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Cornelias Ex-Freund Christoph W. (21) hingegen wird sich wegen Doppelmordes vor dem Schwurgericht verantworten müssen. Wird er nach Erwachsenen-Strafrecht verurteilt, droht ihm lebenslange Haft. Dieser Prozess wird voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen.
Wie berichtet, soll blinder Hass das Tatmotiv von Christoph W. gewesen sein. Cornelia R. war seine große Liebe. Die beiden waren längere Zeit ein Paar. Dann machte das Mädchen – angeblich auf Drängen der Mutter – Schluss. Heidi R. soll den Heizungsbauer abgelehnt haben.
Nach den Ermittlungen der Kripo staute sich in Christoph W. Wut und Hass an, wenige Wochen nach der Trennung von Cornelia R. entluden sie sich in einem Blutbad. Christoph W. soll zuerst den Vater seiner Freundin in dessen Haus niedergestochen haben.
Dann wartete er zwei Stunden auf die Mutter. Als sie nach Hause kam, stach er laut Kripo wie wild auf sie ein und schlug auch mit einem Beil und einer Stange zu. Die Leichen versuchte Christoph W. zuerst zu verbrennen, dann in einem Weiher zu versenken. Als beides misslang, vergrub er die Toten mit Hilfe seiner Freundin in den Beeten ihres Gartens in Notzing.
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