20.30 Uhr in der Nähe eines Spielplatzes gekifft: Polizei in München greift durch

Die Polizei hat bei Kontrollen in München gut zwei Dutzend Cannabis-Fans wegen Verstößen angezeigt. Die erste Mini-Kiffer-Bilanz nach vier Tagen Cannabis-Legalisierung hält einige Überraschungen bereit.
Ralph Hub
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Nicht alle Kiffer in München halten sich an die neuen Cannabis-Regeln.
Nicht alle Kiffer in München halten sich an die neuen Cannabis-Regeln. © dpa

München – Cannabis ist jetzt zwar legal, aber eben nicht alles in Sachen Cannabis ist egal. Die Münchner Polizei hat nach vier Tagen eine erste Zwischenbilanz gezogen, mit einem erstaunlichen Ergebnis.

Ein 27-Jähriger hat am vergangenen Dienstag die Erfahrung machen müssen, dass man sich am Pasinger Bahnhofsplatz auch abends keinen Joint anzünden sollte. Eine Polizeistreife erwischte ihn gegen 20.30 Uhr bei einem Fast Food Restaurant, aber eben auch in der Nähe eines Spielplatzes. Der Cannabis-Fan wurde angezeigt, weil kiffen auch nach der zum 1. April in Kraft getretenen Legalisierung weiterhin im Umfeld von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, in Fußgängerzonen vor 20 Uhr und in der Nähe von Sportstätte verboten bleibt.

München nach der Cannabis-Legalisierung: Polizei zieht ernüchterndes Fazit

Genau aus diesem Grund ist am Mittwochabend eine 17-Jährige in der Zugspitzstraße aufgefallen. Die Münchnerin kiffte nach Angaben eines Polizeisprechers gegen 18 Uhr in der Nähe einer Sportanlage. Sie wurde ebenfalls angezeigt. Die "Bubatzkarte" (umgangssprachlich für Cannabis) zeigt, wo man in der Öffentlichkeit kiffen darf und wo nicht. Die interaktive Open Street Map mit den roten Kreisen war offenbar wegen Überlastung nur einen Tag nach der Teillegalisierung von Cannabis nicht mehr richtig nutzbar. Inzwischen konnte der Fehler allerdings behoben werden.

Weil noch die alten THC-Grenzwerte im Straßenverkehr gelten, riskieren Cannabis-Fans bei Kontrollen möglicherweise ihren Führerschein. Von Montag bis Donnerstag hat die Polizei 19 Autofahrer erwischt, bei denen ein THC-Test positiv verlief. Bei sechs weiteren Fahrern zeigte der Test eine Mischung verschiedener berauschender Substanzen an. Alle 25 Fahrer wurden angezeigt.

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Erstaunlich an dieser ersten Mini-Bilanz ist: Vergleicht man die Zahlen mit denen des vergangenen Jahres zwischen dem 1. und dem 4. April, ist das Ergebnis geradezu ernüchternd. Vor einem Jahr wurden 28 Drogenverstöße von der Polizei registriert, 16 wegen Cannabis, die Legalisierung wirkt sich bisher also kaum aus.

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70 Kommentare
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  • Perlacher am 06.04.2024 23:46 Uhr / Bewertung:

    Dieses schlechte Cannabis-Legalisierungs-Gesetz, welches mehr Fragen als Antworten aufruft, gehört dringend nachgebessert! Dazu ist die Ampel-Regierung allerdings nicht fähig, weil sie zu zerstritten ist, um nochmal nachzudenken! Die Ampel-Regierung hofft auf ein Wunder bei der Bundestagswahl 2025!

  • Der wahre tscharlie am 07.04.2024 17:24 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Perlacher

    Was gehört denn an dem Gesetz konkret nachgebessert?

  • Perlacher am 08.04.2024 23:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Nachgebessert im Sinne, das Cannabis-Legalisierungsgesetz in die Tonne klopfen!

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