2015 – das wärmste Jahr in Münchens Klimageschichte

München - Wir erinnern uns gut: Es war kein guter Ski-Winter. Ein launischer Frühling, Ein Grill-Sommer mit diversen Hitzewellen. Und ein Traumherbst mit langem Altweibersommer: Das vergangene Jahr 2015 – es war das wärmste in Münchens Klimageschichte! Das zeigen die Berechnungen im aktuellen Quartalsheft „Münchner Statistik“, errechnet über die Daten der Klimastation „München-Stadt“ des Deutschen Wetterdienstes in Neuhausen.
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Insgesamt zählten die Meteorologen 63 Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad, davon 33 richtig heiße Tage mit über 30 Grad. Und nur fünf Tage, an denen es ganztägig Minusgrade unter Null Grad hatte.
DAS JAHRESMITTEL
11,1 Grad Celsius maßen die Wetterbeobachter im vorigen Jahr als Jahresdurchschnittstemperatur. Das waren beachtliche 1,4 Grad mehr als im Zeitraum 1981 bis 2010. Und sogar 2 Grad mehr als im Zeitraum 1961 bis 1990.
Dabei war das Vorjahr 2014 für München schon mit Abstand das wärmste seit 1948 gewesen – mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 11,0 Grad Celsius.
Wie sehr der Klimawandel auch in München durchschlägt, kann man an dieser Berechnung sehen: Neun der zehn wärmsten Jahre an der Isar seit Beginn der Aufzeichnungen sind erst seit dem Jahr 2000 gemessen worden – darunter die „Jahrhundertsommer“ 2000 und 2007 mit 10,6 Grad.
DIE REKORDTAGE
Extremwerte erreichte das Thermometer am 5. Juli mit einer Tageshöchsttemperatur von 36,9 Grad – der heißeste Julitag seit 1948. Ein Beinahe-Rekord auch am 7. August: die 36,5 Grad hat nur der 13. August des Supersommers 2003 mit damals 37 Grad übertroffen. Der kälteste Tag war der 4. Februar mit minus 9.1 Grad.
DIE SONNENSTUNDEN
1984 Stunden schien 2015 über München die Sonne – das war zwar etwas weniger als im Sonnenscheinrekordjahr 2003 (2172 Stunden). Vergleicht man aber mit den Jahren im Gesamtzeitraum 1981 bis 2010, lachte die Sonne 207 Stunden mehr – demnach hatten sieben Monate des Jahres deutlich mehr Sonne als üblich. Vor allem der Dezember: Mit seinen 143 Sonnenstunden war er der sonnigste seit 1936.
DIE REGENTAGE
Geregnet hat’s an 175 Tagen. Überdurchschnittlich viel im Januar und Mai (je 21 Tage). Im Juli fiel dagegen nur ein Drittel der üblichen Regenmenge. Und supertrocken fielen Februar und Dezember aus – seit 135 Jahren hat es in den Monaten kaum so wenig geregnet.
Wer sich nach dem nasskalten Schnee-Intermezzo am Sonntag übrigens um den aktuellen Frühling sorgt, der uns ja auch schon sommerliche Tage beschert hat: Grill anwerfen geht bald wieder. Bis Mittwoch sind zwar noch Wolken, Schnee und kühle 6 bis 7 Grad (nachts bis minus 1) angesagt (mehr zum Schnee auf Seite 17). Aber ab Donnerstag wird’s wieder warm, mit Sonne und tagsüber 12 bis 15 Grad.