2014: Und die Mieten steigen weiter
Wohnen wird noch teurer. Die Prognose des DIW: In München steigen die Kosten bis Ende 2014 um mehr als acht Prozent.
München - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) macht den Mietern in München und in anderen Großstädten keine großen Hoffnungen: Wohnen wird 2014 noch teurer.
Die Wissenschaftler rechnen auch im kommenden Jahr mit einem Anstieg der Mieten von durchschnittlich 3,5 Prozent – in München von über acht Prozent. „Nach mehreren Jahrzehnten stagnierender Immobilienpreise befindet sich der deutsche Immobilienmarkt seit 2010 in einer Boomphase“, heißt es in der Prognose.
Hier unterscheidet sich München, die teuerste Stadt der Republik, vom Rest: Der Boom dauert in München schon länger als drei Jahre an.
Nach den Zahlen des DIW stiegen die Mieten für Neubauten in der bayerischen Landeshauptstadt zwischen dem ersten Quartal 2010 und dem dritten Quartal 2013 im Durchschnitt um 4,7 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr. Und es geht auch 2014 munter weiter nach oben: Die Experten prognostizieren für das dritte Quartal 2014 eine Preissteigerung von 7,9 Prozent im Vergleich zu 2013.
Noch drastischer wird der Zuwachs bei den Mietpreisen für Bestandswohnungen sein: Hier schätzen die Experten ein Plus von 8,8 Prozent, bisher lag das Wachstum bei 4,6 Prozent. Klar: Die höchsten Mietpreissteigerungen gab es somit seit Anfang 2010 neben Berlin, Freiburg, Ulm und Wolfsburg vor allem auch in München.
Der Unterschied: In Berlin zum Beispiel gab es zwischen 2010 und 2013 Mietpreissteigerungen von rund acht Prozent, doch im nächsten Jahr werden die Mieten den Schätzungen zufolge nicht mehr so schnell steigen. In München dagegen schnellen sie noch steiler nach oben. Das Problem: „Vor allem in den Innenstadtlagen der Metropolen sind die Mieten für viele Menschen immer weniger bezahlbar“, so DIW-Ökonom Konstantin A. Kholodilin.
Auch wer 2014 Haus- oder Wohnungsbesitzer werden will, muss wohl noch mehr bezahlen. Die Kaufpreise werden bundesweit binnen zwölf Monaten um durchschnittlich 6,5 Prozent steigen. In München gab es zwischen 2010 und 2013 durchschnittlich bei Neubauten eine Preissteigerung von 10,5 Prozent – Ende 2014 werden es 13,3 Prozent sein. Bei den Bestandswohnungen zum Kaufen geht es von 12,9 Prozent auf 15,7 Prozent rauf. Hier legt auch Berlin von 10 Prozent auf 14,1 Prozent zu.
Der Grund für das andauernde Wachstum der Miet- und Kaufpreise: Immer mehr Menschen ziehen in die Städte – und dort fehlen die Wohnungen für den Ansturm. Das DIW sieht in der Mietpreisbremse, auf die sich Union und SPD im Koalitionsvertrag geeinigt haben, ein weiteres Problem. Die Bremse sieht vor, dass Mieten nur noch in einem bestimmten Rahmen erhöht werden dürfen. Das könne aber laut DIW zu noch mehr Knappheit führen, da der Anreiz zum Bau neuer Wohnungen reduziert würde.
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