2010: Das wächst in München

ADAC-Zentrale, Skyline Tower, neue Brücken, Tram- und U-Bahnen: In diesem Jahr ändert sich ganz schön viel in der Stadt – die AZ zeigt Ihnen, was heuer für Prachtbauten entstehen und wer neue Anbindungen bekommt.
von  Abendzeitung
Fehlt nur noch der Turm: Der ADAC-Neubau in der Hansastraße
Fehlt nur noch der Turm: Der ADAC-Neubau in der Hansastraße © abendzeitung

MÜNCHEN - ADAC-Zentrale, Skyline Tower, neue Brücken, Tram- und U-Bahnen: In diesem Jahr ändert sich ganz schön viel in der Stadt – die AZ zeigt Ihnen, was heuer für Prachtbauten entstehen und wer neue Anbindungen bekommt.

Jetzt staubt’s gewaltig – allein in diesem Jahr werden sieben Großprojekte endlich fertig. Dann ist der Stachus wieder frei von Lärm und Dreck – und am Tatzelwurm kommen hunderttausende Pendler endlich wieder flotter durch. Die Moosacher kriegen eine eigene U-Bahnhaltestelle und die St. Emmeramer eine Tram. Und wenn alles glatt geht, schaffen es die Mitarbeiter des ADAC ganz knapp nach Jahresende in ihre neue Zentrale. Die AZ zeigt Ihnen, was heuer so alles entsteht – sehen Sie selbst.

STACHUSPresslufthämmer und Stolperschwellen – im Sommer soll damit endgültig Schluss sein und das futuristische Einkaufszentrum im Stachus-Untergeschoss fertig sein. Bauherr ist die Stuttgarter LBBW-Immobilien, die in München auch andere Prestigeobjekte entwickelt: die Hofstatt an der Sendlinger Straße und die Residenzpost. Die LBBW-Immobilien hat den Stachus für 33 Jahre von den Stadtwerken gepachtet und investiert rund 30 Millionen Euro. Die Stadt wollte sich selbst die Sanierung nicht leisten.

ADAC–NEUBAU Die fünf Sockelstockwerke sind bereits fertig, an der Rückseite des Gebäudes werden gerade Fassadenteile angebracht – die Vereinszentrale des ADAC in der Hansastraße wächst hoch hinaus: Vom Turm, der einen Blick auf die Alpenkette von Wendelstein bis zu den Allgäuer Alpen bieten soll, sind schon fast sieben Stockwerke gebaut. Ist er fertig, wird er 92 Meter in den Himmel ragen. Im Frühjahr 2011 soll das Mega-Projekt fertig sein, im Sommer dann 2400 Mitarbeiter in den Prestige-Bau einziehen. 310 Millionen Euro kostet er. Ein Entwurf des Berliner Architekturbüros Sauerbruch/Hutton – wie das Museum Brandhorst.

TATZELWURM37 Millionen Euro kostet das Großprojekt „Tatzelwurm“ im Münchner Norden. Es ist ein besonders anspruchsvolles Bauvorhaben: Die Hochbrücke wurde 1960 in einem Stück errichtet. Damit sie überhaupt erneuert werden konnte, musste sie der Länge nach durchgesägt und abgesichert werden. Seit Ende Mai ist die östliche Hälfte fertig gestellt. Jetzt arbeiten Ingenieure, Bauaufseher und Monteure unter Hochdruck an der anderen Brückenhälfte. Ende 2010 soll sie endlich fertig sein.

U-BAHN-MOOSACH Gut Ding braucht Weile – auf die Verlängerung der Olympia-Linie scheint der Sinnspruch auch zuzutreffen. Im Oktober 2004 begannen die Bauarbeiten für die letzte Teilstrecke der U3 nach Norden am Moosacher Sankt-Martins-Platz. In diesem Jahr soll das Projekt abgeschlossen sein – dann rollt die U-Bahn-Linie nach sechs Jahren Bauzeit auf der zwei Kilometer langen Trasse vom Kreuzungsbahnhof Olympia-Einkaufszentrum zum Moosacher S-Bahnhof.

MEDIENBRÜCKE 11,5 Millionen Euro kostet die Medienbrücke des Bauherrn IVG Development GmbH – im Laufe des Jahres soll das neue Büro-, Geschäfts- und Verwaltungszentrum an der Rosenheimer Straße eröffnet werden. Mit einer Brücke im herkömmlichen Sinn hat der Bau allerdings wenig zu tun – er spannt sich nicht über einen Fluss, sondern verbindet ein bestehendes Gebäude mit dem Parkhaus. 7800 Quadratmeter Bürofläche in 30 Meter Höhe mit Loftcharakter – es gibt sicher schlechtere Arbeitsplätze.

TRAM NACH ST. EMMERAM Viele Anwohner wollen sich nicht damit abfinden, dass schon bald eine Tram nach St. Emmeram rollen soll. Doch ihre Proteste sind vergebens. Die Regierung von Oberbayern hat die Straßenbahnlinie im Münchner Osten bereits genehmigt. Die Bauarbeiten beginnen 2010. Die Tram führt vom Effnerplatz über die Englschalkinger Straße und Cosimastraße zur Oberföhringer Straße und endet bei St. Emmeram. Dass die Regierung Auflagen in Sachen Lärm- und Naturschutz machte, ist für die Gegner sicher nur ein kleiner Trost.

SKYLINE TOWER Das 220-Millionen-Euro-Ensemble in der Parkstadt Schwabing wurde schon vor der Fertigstellung ausgezeichnet: Der Skyline Tower bekam die Goldmedaille für nachhaltiges Bauen. Im Sommer dieses Jahres soll das Ensemble in der Domagkstraße fertig sein. Mittelpunkt ist der Turm mit einer Höhe von 84 Metern. Daneben gibt es auf einer Fläche von 44100 Quadratmetern zwei fünf- und siebengeschossige Campus-Gebäude. Es ist neben dem Flughafen-Center und den Highlight Munich Business Towers der dritte Bau in München, den der Chicagoer Star-Architekt Helmut Jahn entwarf.

Verena Duregger

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