200 Neuzugänge: Reptilienauffangstation platzt aus allen Nähten

200 neue Tiere in nur drei Tagen: Die Reptilienauffangstation steht vor einer enormen Herausforderung. Die Helfer wissen kaum mehr wohin mit den Neuzugängen.
von  Ralph Hub
Eine nordafrikanische Dornschwanzagame (Uromastyx acanthinura).
Eine nordafrikanische Dornschwanzagame (Uromastyx acanthinura). © Matthias Balk/dpa

München - Die Reptilienauffangstation in der Kaulbachstraße steht vor einer enormen Herausforderung. Schon bisher hat sie gut 2.300 exotische Tiere betreut, die ausgesetzt, beschlagnahmt oder abgegeben wurden. Jetzt sind innerhalb von nur drei Tagen 200 weitere Tiere dazugekommen.

Neuzugänge in der Reptilienauffangstation: 100 Schildkröten und 30 Vogelspinnen

An einem einzigen Tag zogen weit mehr als 100 Schildkröten ein. Eine Behörde hatte die Tiere beschlagnahmt. "Das sind knapp acht Prozent des aktuellen Tierbestands und bedeutet für Tierpfleger, Tierärzte und auch die Tiere selbst eine enorme Belastung", sagt Sprecherin Sandra Giltner.

Keine 24 Stunden nach den Schildkröten wurden weitere 40 Tiere abgegeben - alleine 30 Vogelspinnen, jede einzeln in einem Terrarium. Und dann wurden auch noch zehn Fundtiere gebracht, darunter vier Echsen einer Art, die eigentlich nur in Australien vorkommt.

Zudem wurden am vergangenen Wochenende zehn Fundtiere abgegeben, darunter vier Bartagamen (Echsen), die ausgesetzt worden waren.

Corona-Krise erschwert die Arbeit der Tierpfleger

Weil Platz seit jeher Mangelware ist, musste die Reptilienauffangstation ein zusätzlich angemietetes Gewächshaus innerhalb kürzester Zeit entsprechend ausstatten. "Die sinkenden Temperaturen machten es notwendig, schnell für zusätzliche Beheizung und Beleuchtung zu sorgen, damit die Tiere ihre Vorzugstemperaturen erhalten", sagt Sandra Giltner.

Zudem erschwert Corona die Arbeit der Tierpfleger. Die Arbeitszeiten verschiedener Pflegerteams dürfen sich nicht überschneiden. Zudem fehlt oft die Unterstützung durch Praktikanten oder Ehrenamtliche.

200 neue tierische Bewohner verursachen zudem zusätzliche Kosten, etwa für Futter und Tierärzte. Das werde innerhalb kürzester Zeit "in die Zehntausende Euro gehen", betont Sandra Giltner.

Wer helfen will, kann eine symbolische Patenschaft übernehmen. Mit 25 Euro pro Monat und Tier wäre der Station bereits sehr geholfen.

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