200 Jahre Jüdische Kultusgemeinde in München

Jüdisches Leben in Deutschland muss selbstverständlich werden - das fordert Charlotte Knobloch zur 200-Jahr-Feier der Kultusgemeinde in München. Sie hofft auf eine neue Blütezeit. Ihre Heimat Bayern liege ihr am Herzen: "Um es mit anderen Worten zu sagen: Mia san auch Mia".
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Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) posiert beim Festakt 200 Jahre Israelitische Kultusgemeinde mit seiner Frau Karin (l) und Charlotte Knobloch.
dpa Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) posiert beim Festakt 200 Jahre Israelitische Kultusgemeinde mit seiner Frau Karin (l) und Charlotte Knobloch.

München – Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) hat die Präsidentin Charlotte Knobloch ein selbstverständliches jüdisches Leben in Deutschland gefordert. Es sei an der Zeit, das Ende des verheerenden Kreislaufs von Ansiedelung, Vertreibung, Vernichtung und Neubeginn zu besiegeln.

"Lassen Sie uns gemeinsam eine anhaltende Blütezeit erleben", sagte Knobloch bei einem Festakt am Mittwochabend in München, bei dem auch an die Wiedergründung der Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg am 15. Juli 1945 erinnert wurde. Jüdisches Leben sei hier tief verwurzelt und Bayern sei die beste und sicherste Heimat für Juden in Europa. "Um es mit anderen Worten zu sagen: Mia san auch Mia", betonte Knobloch.

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Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sollte im Rahmen der Feier mit der Ohel-Jakob-Medaille geehrt werden, der höchsten Auszeichnung der IKG. Als wehrhafter Demokrat wisse Seehofer, dass eine liebenswerte Heimat keinerlei Antisemitismus oder Fremdenfeindlichkeit ertrage, erklärte Knobloch. "Deswegen stellen Sie sich Extremisten jeder Couleur kämpferisch entgegen." Laudator war der frühere Ministerpräsident Edmund Stoiber. Seehofer habe sich seit seinem Amtsantritt 2008 als Freund Israels und insbesondere der jüdischen Gemeinde in Bayern erwiesen, sagte Stoiber. Er stehe für eine tolerante und zugleich wehrhafte Demokratie.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dankte den Münchner Juden für ihren Mut, vor 70 Jahren einen Neuanfang zu wagen. Es grenze an ein Wunder, dass die Kultusgemeinde bereits im Juli 1945 neu gegründet worden sei und zwei Jahre später die wiederhergestellte Synagoge als erste in Deutschland ihre Türen geöffnet habe. Nach dem Holocaust habe es in München nur noch 84 Juden gegeben, heute sei die Gemeinde mit rund 9500 Mitgliedern die zweitgrößte Deutschlands. "Wir werden deshalb alles daran setzen, dass es beim "Nie wieder" bleibt und Sie hier in Frieden und Sicherheit leben können", versicherte Herrmann.

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