200 Flüge in München annulliert - aber kein Chaos
München – Der Verdi-Warnstreik bei der Lufthansa ist am Donnerstag ohne chaotische Folgen an den Flughäfen in Bayern geblieben. Weil die Gewerkschaft den Ausstand von bundesweit mehreren tausend Mitarbeitern schon am Vortag angekündigt hatte, konnte die Airline das Europa- und Deutschland-Programm für die meisten Passagiere rechtzeitig absagen.
Am Münchner Flughafen wurden nach Angaben der Lufthansa 200 Flüge gestrichen – 120 Starts und 80 Landungen. In Nürnberg fielen 8 abgehende und 7 ankommende Lufthansa-Flüge aus. Gegen Mittag normalisierte sich die Lage an den Flughäfen wieder.
Die Lufthansa-Maschinen seien wieder nach Plan gestartet, und auch die Check-in-Schalter seien wieder besetzt gewesen.
Die meisten Passagiere wurden vorher über die gestrichenen Flüge informiert und kamen daher gar nicht erst zum Flughafen. Sie bekamen stattdessen einen Gutschein für die Bahn.
Nicht vom Streik betroffen waren die Langstreckenflüge: Diese seien normal gestartet und gelandet, sagte die Sprecherin.
Verdi wollte mit dem Warnstreik vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen über die Gehälter von etwa 33 000 Lufthansa-Beschäftigen den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen.
Verdi verlangt 5,2 Prozent mehr Geld und Kündigungsschutz.
Die Lufthansa fordert von den Arbeitnehmern Nullrunden und längere Arbeitszeiten. Ein Sprecher bezeichnete den Warnstreik als „völlig überflüssig und unverhältnismäßig“.
Die Fluggesellschaft hatte bereits vorsorglich für diesen Donnerstag knapp 700 Verbindungen gestrichen. Schwerpunkt der Aktionen war die größte Lufthansa-Basis in Frankfurt.
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