20-Jähriger betrügt reihenweise Autohändler

München - So jung und schon so durchtrieben. Hüseyin S. (20) soll gewerbsmäßig Autohändler und -käufer betrogen haben: 30 Fälle wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Der Schaden geht in die Zehntausende. Dazu kommen versuchte Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Veruntreuung von Handys sowie Fahren ohne Führerschein.
Einen Teil der Anklagevorwürfe soll der junge Betrüger während der Ermittlungen bereits eingestanden haben. Auch in der Verhandlung am Montag gibt er zu, dass er bei einem Autodeal betrogen habe.
Dieser Fall steht für viele und hatte sich so abgespielt: Am 29. Juli 2014 überzeugte Hüseyin S. einen Landshuter Autohändler, dass er für den gebrauchten VW Touareg bereits 17 000 Euro auf das Konto des Händlers überwiesen habe. Der Händler fiel darauf herein und übergab dem jungen Mann die Fahrzeugschlüssel.
Zwei Tage später zog Hüseyin S. dieselbe Nummer mit einem Münchner Autohändler durch. Diesmal fuhr er mit einem Daimler vom Hof. Kaufpreis 12 000 Euro. Die Überweisung über diesen Betrag war freilich wieder gefälscht.
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Noch bevor das ans Licht kam, kaufte der dreiste Betrüger laut Anklage am nächsten Tage beim selben Händler einen BMW 520i. 8600 Euro sollte der kosten. Geld, das der Autohändler nie sehen sollte.
Stattdessen fuhr der Betrüger bei einem Dachauer Händler vor, verkaufte den BMW für 3600 Euro. Dann verschwand er mit Geld – und Auto.
Seine Beute habe er oft in Spielcasinos verspielt, erklärt der 20-Jährige. In Tschechien seien es einmal 8000 Euro an einem Tag gewesen.
Mitangeklagt ist ein führendes Mitglied (49) einer türkischen Motorradgruppe. Dieser soll bei der Eintreibung von Spielschulden mit Hilfe von Hüseyin S. gewalttätig geworden sein.
Der Prozess dauert an.