20-Jährige vor Gericht: Überfall auf den Ex

Prozess vor der Jugendkammer: Eine 20-Jährige schlägt mit einer leeren Bierflasche auf ihren Verflossenen ein, während die Komplizen im Treppenhaus warten.
John Schneider |
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Versuchter schwerer Raub und gefährliche Körperverletzung: Das angeklagte Trio auf der Anklagebank.
John Schneider Versuchter schwerer Raub und gefährliche Körperverletzung: Das angeklagte Trio auf der Anklagebank.

München - Rach- und Eifersucht sind ein gefährlicher Mix. Das weiß seit dem 7. Juli vergangenen Jahres auch Peter R. (alle Namen geändert). An diesem Abend besuchte ihn seine Ex-Freundin Karla F. (20) – mit einer leeren Bierflasche in der Hand und Rache im Sinn. Ihr Ex hatte gegenüber ihrem neuen Freund Jan T. behauptet, dass man wieder Sex miteinander gehabt hatte. Der hatte daraufhin einen Eifersuchtsanfall bekommen.

 Peter R. ahnte dennoch nichts Böses. Schließlich hatte ihn seine Ex-Freundin doch zwei Stunden am Telefon bekniet, er möge sie bei sich schlafen lassen. Am Ende gab er nach.
Gegen 22.45 Uhr klingelt es. Peter R. öffnet die Tür, wundert sich, dass im Treppenhaus kein Licht gemacht wurde. Als er Karla fragt, antwortet sie nur „Verplant“.

Peter R. wendet sich um. Da trifft ihn die leere Bierflasche am Hinterkopf. Das Glas zerspringt. Doch entgegen dem Tatplan bleibt Peter R. auf den Beinen, taumelt in die Wohnung zurück und schlägt die Wohnungstür hinter sich zu. Karla F. schreit noch: „Du Opfer, du bringst mich und Jan nicht auseinander.“

Gemeinsam mit ihr sitzen Jan T. (22) und ihre Freundin Charlotte P. auf der Anklagebank der Jugendkammer. Der Vorwurf: gemeinschaftlicher versuchter schwerer Raub mit gefährlicher Körperverletzung.

Bei der Polizei hatte Karla F. noch angegeben, alles sei ihre Idee gewesen. Vor Gericht ändert sie ihre Aussage: Es sei ein gemeinsam ausgeheckter Plan gewesen, Peter R. mit der Flasche außer Gefecht zu setzen, während die anderen im Treppenhaus warten.

Später wollte man dann den 3D-Fernseher, die Playstation und das Handy von Peter R. aus der Wohnung mitnehmen und zu Geld machen.
Doch der Diebstahl stand für Karla F. nicht im Vordergrund. Ihr Motiv: „Ich hatte mich über ihn geärgert.“

Doch auch mit ihrem neuen Freund gab es Riesen-Zoff. Die beiden haben sich offenbar gerne auch mal handgreiflich die Meinung gesagt.

Inzwischen hat sich das Pärchen getrennt. Erst hat man schriftlich „Nettigkeiten“ ausgetauscht, dann war’s ganz vorbei. „Und das ist auch gut so“, zieht Karla F. ihre ganz persönliche Bilanz der gewalttätigen Beziehung mit dem 22-Jährigen.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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