2. Stammstrecke: Diese Bäume sollen weg!

Die Platanen stören bei den Bauarbeiten für die zweite Röhre. Anwohner wollen um das letzte Grün am Platz kämpfen – und Hilfe aus dem Stadtrat
Myriam Siegert |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Blick aus der Residenzstraße in Richtung Marienhof: Für die Bauarbeiten zur zweiten Stammstrecke müssen die Bäume an der Ecke Schrammerstraße weg.
Petra Schramek Blick aus der Residenzstraße in Richtung Marienhof: Für die Bauarbeiten zur zweiten Stammstrecke müssen die Bäume an der Ecke Schrammerstraße weg.

Altstadt - „Der Marienhof ist der Schandfleck der Stadt“, klagt der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Altstadt-Lehel, Wolfgang Püschel. „Zwei Jahre lang wurden hier Placebo-Arbeiten durchgeführt. Das sind unsere Steuergelder, die da hin- und hergebaggert wurden.“

Nach der Entscheidung, die zweite Stammstrecke doch zu bauen, wird der Marienhof erst einmal eine Baustelle bleiben: „Weitere drei bis vier Jahre – wenn es gut läuft“, glaubt Püschel.

Die Bauarbeiten bedrohen auch die letzten Bäume in dem Areal. An der Ecke Residenzstraße-Schrammerstraße-Dienerstraße stehen noch zwei Platanen. Die sollen für den Stammstrecken-Bau weichen. Der zuständige BA will nun um das letzte Grün am Platz kämpfen.

„Die Bäume erzeugen eine Verweilsituation an diesem Platz“, sagt Wolfgang Püschel. „Und sie verdecken die langweiligen Fassaden der Häuser an der Schrammerstraße.“

Püschel engagiert sich schon seit etwa zwei Jahren für den Erhalt der Bäume. Der BA hat bereits einen entsprechenden Antrag gestellt – „der wurde aber abgelehnt“.

Der BA-Vorsitzende sprach auch bei Stadtbaurätin Elisabeth Merk vor. „Leider hieß es, man könne nichts machen.“

In einer Vereinbarung über die Bauarbeiten mit der Bahn ist festgehalten, dass die Bäume gefällt werden. „Der Bahn ist natürlich egal, wie unser Marienhof aussieht“, sagt Püschel.

Der Hintergrund: Um am Marienhof tief genug buddeln zu können, muss eine so genannte Spartenverlegung vorgenommen werden. Sämtliche Leitungen und Rohre werden für Strom, Telefon, Gas und Wasser versetzt. Dabei sind die Bäume im Weg.

„Wir fordern, dass man einen Bogen um die Bäume macht“, sagt Püschel. „Das wären nur ein paar Meter.“

In der Bürgerversammlung des Bezirks Altstadt-Lehel bat Wolfgang Püschel um Unterstützung. Die Bürger folgten der Aufforderung: Noch während der Sitzung wurden mehrere Anträge zum Erhalt der Bäume beschlossen.

Püschel sagt: „Auch Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne, d. Red.) und Stadträtin Beatrix Zurek (SPD, d. Red.) wollen sich jetzt dafür einsetzen, dass der Erhalt der Bäume im Stadtrat behandelt wird.“ Er selbst wird sich mit einem BA-Beschluss an die Stadtratsfraktionen wenden.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.