18.000 Mahnungen an die Stadt

Die SWM haben das Geld für Wasser und Energie nicht pünktlich erhalten. Das kostet eine höhere fünfstellige Summe Mahngebühren.
von  Julia Lenders

München - Die Stadtwerke München haben binnen eines Jahres mehr als 18.000 Mahnungen an die Stadt München geschickt – wegen nicht fristgerecht bezahlter Rechnungen für Wasser-, Strom- und Gaslieferungen. Das ist jüngst im Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats bekannt geworden.

Nach Auskunft der Stadtwerke München (SWM) sind dadurch Mahngebühren in einem „höheren fünfstelligen Bereich“ angefallen.

Jetzt hat sich die CSU mit einem Verbesserungsvorschlag zu Wort gemeldet. In einem am Mittwoch veröffentlichten Antrag heißt es: „Aus unserer Sicht am einfachsten wäre es, wenn die Stadt München dem Beispiel der meisten sonstigen SWM-Kunden folgen würde und den SWM Einzugsermächtigungen erteilen würden.“

Bei den Stadtwerken rennen die Schwarzen damit offene Türen ein: Das Energieunternehmen teilte auf AZ-Anfrage mit, dass es ein solches „SEPA-Lastschriftmandat“ sehr begrüßen würde.

CSU-Stadtrat Georg Kronawitter beklagt die „unnötige Arbeit“, die durch all die Mahnungen produziert werde. „Das kostet Nerven bei allen Beteiligten.“ Und es kostet eben auch Geld: Die Stadtwerke setzen nach eigener Auskunft die Mahngebühren für Geschäftskunden an.

Zwar fließt das Geld „nur“ von Stadt an Stadt-Tochter. Aber Stadtrat Kronawitter hält so eine Betrachtungsweise für „Quatsch, weil das Geld aus dem Hoheitshaushalt rausgeht“.

Laut Revisionsamt war auch ein ziemliches Daten-Durcheinander verantwortlich für die vielen Zahlungs-Verzögerungen. In einem Kurzbericht zu der Problematik heißt es, es sei nicht sichergestellt gewesen, „dass der Schriftverkehr der SWM zeitnah bei den zuständigen Stellen der Landeshauptstadt München eingeht und bearbeitet werden kann.“

Wer soll der Rechnungsempfänger sein? Was sind die Zahlungsfristen? Solche grundlegenden Fragen seien nun an einem „runden Tisch“ mit den Verantwortlichen geklärt worden, heißt es aus dem Revisionsamt: „Wir wollten erreichen, dass die Stadtwerke ihr Geld kriegen und die Stadt nicht permanent Schuldner bei der eigenen GmbH ist“.

In der Prüf-Behörde ist von einem „irrsinnigen Aufwand“ die Rede, den die Mahnungsflut verursacht habe.

Der größte Schuldner war übrigens das Schulreferat mit all seinen Gebäuden. CSU-Rat Kronawitter berichtet von einem krassen Beispiel aus einer Grundschule: Für 118 Rechnungen, die dort im vorigen Jahr anfielen, erhielt die Schulleiterin 56 Mahnungen.

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