18-Jähriger wird für Zivilcourage belohnt

Abiturient Philipp wurde von der Polizei für seinen Mut belohnt - bei einer Schlägerei in der Kultfabrik ging er mutig dazwischen und verhinderte, dass fünf Männer einen 24-Jährigen schlagen.
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Abiturient Philipp (l.) im Polizeipräsidium in der Ettstraße: Kriminaloberkommissar Hans Jürgen Erlebach überreicht dem 18-Jährigen 100 Euro Belohnung.
Abiturient Philipp (l.) im Polizeipräsidium in der Ettstraße: Kriminaloberkommissar Hans Jürgen Erlebach überreicht dem 18-Jährigen 100 Euro Belohnung.

MÜNCHEN Philipp R. sieht gar nicht so Furcht einflößend aus, im Gegenteil. Aber mit seinem beherzten Einsatz rettete der schlacksige 18-Jährige wohl ein Menschenleben. Denn Philipp ging bei einer Schlägerei auf dem Party-Gelände der Kultfabrik mutig dazwischen – und verhinderte, dass ein 24-jähriger Münchner von fünf Männern K.o. geschlagen wurde.

Gestern belohnte die Münchner Kripo seinen Einsatz mit einem Hundert-Euro-Schein. Wie ein Schulbub sitzt der Abiturient auf der Polizeiwache in der Ettstraße. Seitenscheitel, Karohemd, 1,90 Meter groß – Philipp lächelt. Kaum zu glauben, dass der Mann fünf prügelnde Männer in die Flucht geschlagen hat. Die brutalen Szenen, die sich am Donnerstag, 2. Juni, gegen 5.20 Uhr vor dem „Willenlos“ abspielt haben, schildert der 18-Jährige aus Moosinning so: Mit zwei Spezln (18 und 19) hatte Philipp in der Kultfabrik gefeiert.

Die drei machten sich auf den Weg in Richtung S-Bahn. Weit kamen sie nicht: Vor dem „Willenlos“ traten und schlugen fünf Männer auf einen 24-jährigen Münchner ein, der mit seiner Schwester und einer Bekannten in dem Club gefeiert hatte. „Ich habe die Szene im Vorbeigehen nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen“, erinnert sich Philipp.

Der 24-Jährige lag gekrümmt am Boden. Ein Täter packte seinen Kopf, wollte ihn gegen den Asphalt schlagen. In dem Moment rannte Philipp los: Er warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf das Opfer am Boden, schlang die Arme um seinen Oberkörper. „Auch meine beiden Freunde haben signalisiert, dass sie helfen wollen“, sagt Philipp, der „völlig spontan und ohne zu überlegen“ handelte. „Ich hatte schon ein wenig getrunken.“ Die Täter waren überrascht, sie flüchten. Philipps Freunde waren ihnen noch gefolgt, aber die Männer drohten ihnen mit Schlägen. Die Kripo hat schon hunderte Partyfotos gesichtet, um die Täter zu finden. Allerdings vergeblich.

 

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