18 Bauprojekte: So wird München bald aussehen

Hochhäuser, Wohnwürfel und Stadtvillen: Weil immer mehr Menschen an die Isar ziehen, entstehen überall im Stadtgebiet neue Quartiere. Hier erklärt die AZ, was genau wo gebaut wird.
von  I. Kleber, F. Zick
In der Bayernkaserne geht es hoch hinaus: Der von der Stadt favorisierte Entwurf des Architekten Max Dudler sieht auch einige Hochhäuser vor.
In der Bayernkaserne geht es hoch hinaus: Der von der Stadt favorisierte Entwurf des Architekten Max Dudler sieht auch einige Hochhäuser vor. © Max Dudler

München – München wächst und wächst – auf geschätzte 1,65 Millionen Einwohner bis 2030. Nur, wo sollen die alle wohnen? Allein in den nächsten drei Jahren will die Stadt deshalb Baurecht für 19 000 neue Wohnungen schaffen. An zig Stellen, verteilt aufs Stadtgebiet, entstehen aktuell und in naher Zukunft neue Projekte (siehe Karte oben). Die 18 interessantesten erklären wir hier.

1. Der neue Stadtteil Freiham

Ein riesiges Wohnviertel, groß wie 250 Fußballfelder, entsteht gerade am westlichen Stadtrand in Freiham. 20 000 Menschen sollen hier mal leben (u.a. in drei Hochhäusern), 7500 hier zur Arbeit gehen. Zwei Grundschulen und zwölf Kitas sind vorgesehen, dazu soll es Kioske, Bäckereien geben, ein Pflege- und ein Bürgerzentrum. Heuer geht es mit dem Bau von 4000 Wohnungen los (insgesamt werden es 8000). 2017 können dann die nächsten (Neu-)Freihamer einziehen.

2. Der Münchner Nordosten

Östlich der S8 auf dem Gebiet von Bogenhausen und Trudering-Riem gibt es auf 600 Hektar Land die letzten großen zusammenhängenden Flächen, auf denen sich noch ein ganz neuer Stadtteil errichten ließe. Platz für 10 000 Menschen wäre da – und für 2000 Arbeitsplätze. Aktuell arbeitet die Stadt an diversen Gutachten. Fest steht aber noch nichts.

3. Die Bayernkaserne

Noch leben Flüchtlinge hier. Ab 2018 aber entstehen auf dem ehemaligen Militärgelände (48 Hektar), das seit 2011 der Stadt gehört, 4000 Wohnungen für 10 000 Münchner. Zwei Grundschulen, ein Gymnasium und zehn Kitas und eine Feuerwache wird’s geben. Sechs Wettbewerbs-Entwürfe (der Favorit sieht einige Hochhäuser vor) stehen zur Auswahl. Ende des Jahres werden die Aufträge vergeben.

4. Die Bahnfläche an der Paul-Gerhard-Allee in Pasing

Einen letzten unbebauten Abschnitt der zentralen Bahnflächen gibt es dort noch, 33 Hektar groß. 5500 Menschen sollen hier mal in Wohnhöfen und Stadthäusern wohnen. Ein Radlweg verbindet mit dem Pasinger Bahnhof und dem Nymphenburger Schlosspark.

5. Die Prinz-Eugen-Kaserne in Bogenhausen

Ein neues Viertel mit 1800 Wohnungen für 4500 Menschen entsteht hier. Mit Flachbauten, Reihenhäusern und Stadtvillen. Im Zentrum: ein grüner Platz mit Läden und Gastro. Die Schwimmhalle der Kaserne mit „Tauchtopf“ bleibt erhalten. 500 Wohnungen sollen eine ökologische Mustersiedlungen werden. Demnächst werden die Baugrundstücke ausgeschrieben.

6. Die Funkkaserne im Domagkpark (Freimann)

Das Areal war Kaserne, Flüchtlingszentrum, Künstlerkolonie und Partylocation. Bis 2018 aber sollen hier 1700 Wohnungen (die Hälfte Sozialwohungen), ein Park, Kitas, ein Studentenwohnheim und soziale Einrichtungen entstehen. An den ersten Wohnungen wird schon gebaut.

7. Das Paulaner-Areal am Nockherberg in der Au

Weil die Paulaner-Brauerei nach Langwied umsiedelt, wird das citynahe Gelände frei. Bis zu 1400 Wohnungen für 3000 Einwohner, Kitas, ein Nachbarschaftstreff und ein großer Park kommen rund um Reger-, Welfen- und Ohlmüllerstraße. Und die neue zentrale Paulaner-Verwaltung.

8. Am Südpark, Eon-Gelände

Noch liegt das Gelände an der Boschetsrieder Straße in Obersendling brach. Geplant: Ein Quartier mit 1100 Wohnungen, 600 Arbeitsplätzen, Geschäften und einem Ärztezentrum.

9. Campus Süd auf dem alten Siemensgelände

Rund 10 Hektar sind hier frei für ein neues Wohnquartier mit Grünflächen, Läden und Büros. Der städtebauliche Wettbewerb läuft.

Ob Wohnviertel, Büroviertel – oder beides zusammen: Viele Großbauprojekte werden in den nächsten Jahren das Gesicht der Stadt deutlich verändern.
Ob Wohnviertel, Büroviertel – oder beides zusammen: Viele Großbauprojekte werden in den nächsten Jahren das Gesicht der Stadt deutlich verändern.

Ob Wohnviertel, Büroviertel – oder beides zusammen: Viele Großbauprojekte werden in den nächsten Jahren das Gesicht der Stadt deutlich verändern. Grafik: Panungsreferat

10. Hochäckerstraße – auf der alten Gärtnerei

Einst wuchsen hier Blumen und Salat. Bald sollen nördlich des Neuen Südfriedhofs in Perlach 1100 Wohnungen stehen (auch Sozialwohnungen). Einen Teil baut die Gewofag.

11. Werksviertel am Ostbahnhof

Pfanni, Zündapp, Konen und Optimol hatten hier ihre Produktionsstätten. Heute sind hier noch Nachtschwärmer unterwegs. Aber nicht mehr lang. Dann werden Bürohochhäuser für 12 000 Leute, Wohnungen für 1400 Einwohner und ein Begegnungszentrum gebaut.

12. Das alte Agfa-Gelände

Das „Agfa-Camerawerk“-Hochhaus hat über Jahrzehnte Obergiesing geprägt. Bis zur Sprengung 2008. Nun steht hier ein neuer Büropalast, 950 Wohnungen sind (fast) fertig.

13. Südseite – auf dem alten Siemensgelände in Obersendling

Fünf Wohn-Hochhäuser (sie stehen schon), ein Park, Schulen, Kitas, ein Ärztezentrum und mehr kommen auf das 20 Hektar große Areal. Für 2300 Einwohner und 1000 Jobs.

14. Kreativquartier an der Dachauer Straße

Hier stand mal die Luitpoldkaserne. Jetzt leben und arbeiten auf dem Gelände Künstler, Designer, Architekten. 2000 Leute werden am Ende hier leben und 770 Menschen Arbeitsplätze haben. Zentrum der Kreativen: die denkmalgeschützte Jutier- und Tonnenhalle. Dazu kommt der Campus-Nord der Hochschule für angewandte Wissenschaften.

15. Messestadt Riem

Drei Bauabschnitte sind fertig, jetzt folgt der vierte mit 870 Wohnungen und einem neuen Stadtteilzentrum an der U-Bahnstation Messestadt-Ost. Auf dem ehemaligen Flughafengelände ist so ein völlig neuer Stadtteil mit 6600 Wohnungen für 18 000 Münchner entstanden.

16. Domagkstraße Süd

Beinahe fertig ist das neue Quartier westlich der Parkstadt Schwabing. Auf dem ehemaligen Firmengelände (Bundespost, Telekom, Siemens) entlang der Leopold und Domagkstraße stehen 16 fünfstöckige Würfelhäuser und einige organisch geformte Blöcke – mit insgesamt 600 Wohnungen.

17. Am Ackermannbogen

Mehrere Baugemeinschaften und Wohnungsbaugenossenschaften haben sich hier zusammengetan, um 2250 Wohnungen zu schaffen. Gerade wird der vierte Bauabschnitt (fast) fertig – mit betreutem Wohnen, Läden, einem Hotel und Büros.

18. Hirschgarten

Das neue Viertel am Hirschgarten ist fast fertig. Jetzt werden die noch beiden Friends-Türme mit je 130 Wohnungen hochgezogen. 

Das Planungsreferat stellt alle Projekte ausführlich im „Werkbericht 2014“ vor. Die Broschüre gibt’s kostenlos im Plantreff (Blumenstraße 31) oder unter: www.muenchen.de

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