17-Jähriger schmiert Graffitis an die Scheiben
München - Mehrmals ist in den vergangenen Wochen hochgiftige und ätzende Flusssäure in Münchner U-Bahn-Zügen verteilt worden. Die Polizei warnt Pendler vor der Substanz.
Flusssäure, auch Fluorwasserstoffsäure genannt, ist ein echtes Teufelszeug. Sie greift bei Kontakt Glas an und wirkt stark ätzend auf die menschliche Haut. Die Folge sind äußerst schmerzhafte und schwer verheilende Geschwüre. Wer die Dämpfe einatmet, riskiert innere Verletzungen.
Normalerweise wird Flusssäure für Gravuren auf Glas oder Metall verwendet. Doch auch in der Graffiti-Szene ist Flussäure weit verbreitet. „Etching“ heißt das bei Graffiti-Künstlern. Die Säure wird dabei mit speziellen Stiften aufgebracht. Die Oberflächen werden milchig und sehen aus, als seien sie verkratzt worden.
Im Oktober wurden an vier Tagen in mehreren U-Bahn-Zügen Fensterscheiben mit einem Flusssäurestift beschmiert. Der Täter hat Fan-Parolen der Löwen geschrieben, ein paar Schmähungen gegen die Bayern und auch gegen die Polizei.
Die Züge der Linien U 7 und U 1 wurden aus dem Verkehr genommen. Die Feuerwehr untersuchte die Substanz. Die Konzentration der Säure war allerdings so gering, dass keine Gesundheitsgefahr bestand.
Über die Auswertung der Video-Kameras in den Zügen stießen die Fahnder auf ein bekanntes Gesicht aus der Münchner Graffiti-Szene. Der Schüler aus Giesing ist geständig. Den Schaden in Höhe von mindestens 5000 Euro muss er aus der eigenen Tasche bezahlen. Drüberhinaus droht dem 17-Jährigen eine Geldstrafe wegen Sachbeschädigung.