16-Jähriger manipuliert Bankautomaten
Innenstadt - Der knifflige Griff in die fremde Handtasche – viel zu riskant. Der moderne Dieb greift die Scheine ab, bevor sie im Portemonnaie des Besitzers landen – am Bankautomaten. Cash-Trapping lautet der flotte Name für die fiese Masche. Auf diese Art hat ein 16-Jähriger am Dienstagnachmittag am Automaten der Commerzbank am Hauptbahnhof mindestens 2000 Euro erbeutet.
Um kurz nach drei Uhr meldeten sich bereits die ersten Kunden: Als sie Geld abheben wollten, wurde der Betrag von ihrem Konto abgebucht, die Ausgabe des Automaten ratterte – aber raus kam das Geld nicht. Polizeibeamte überprüften den Geldautomaten und stellten Klebereste am Ausgabeschlitz fest.
Denn der Diebestrick hinterlässt Spuren: Der Täter bringt am Geldausgabeschlitz einen unauffälligen Aufsatz an, der mit Kleber beschichtet ist. Wenn ein Kunde jetzt Geld abheben will, bleiben die Scheine hinter der Schiene stecken. Und der Täter kann anschließend die Metallblende entfernen, an der die Scheine kleben.
Im Commerzbank-Fall hatten die Beamten Glück: Ein Zeuge gab eine genaue Beschreibung eines Jugendlichen, der sich kurz zuvor an dem Automaten zu schaffen gemacht hatte – Volltreffer: Nur kurze Zeit später tauchte der 16-Jährige tatsächlich wieder an dem Automaten auf, um seine Beute einzusammeln.
Die Polizisten nahmen ihn fest. Dabei fanden sie bei dem Jugendlichen klebriges Werkzeug und eine große Menge Bargeld. Jetzt prüfen die Ermittler, ob der 16-Jährige noch für weitere Cash-Trapping-Aktionen in Frage kommt. Weil der junge Mann keinen festen Wohnsitz in München hat, wurde er dem Haftrichter vorgeführt. J. Jauernig
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