150 statt 100 Ehrenamtliche: Münchner Polizei baut Sicherheitswacht aus

Bisher waren 100 Ehrenamtliche auf Streife, künftig sollen es 150 sein.
von  Hüseyin Ince
Sicherheitswacht aus Freiwilligen: In manchen Vierteln Münchens gibt es diese Institution seit Jahren. (Symbolbild)
Sicherheitswacht aus Freiwilligen: In manchen Vierteln Münchens gibt es diese Institution seit Jahren. (Symbolbild) © dpa

München - Man sieht sie selten auf den Straßen Münchens. Doch schon seit Mitte der 90er sind sie aktiv: Sicherheitswachtler, man könnte auch sagen Polizei light. Oder wie es der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel nennt: "Wandelnde Notrufsäulen".

Sicherheitswacht in München: Landesweite Kampagne

Und Hampel will für München mehr von ihnen. Etwa 50 Sicherheitswachtler sollen ab sofort zusätzlich gewonnen werden. Die bayerische Polizei startete nun eine landesweite Kampagne. Man habe stets gute Erfahrungen mit den etwa 100 Ehrenamtlern gemacht, die präventiv durch die Viertel laufen, heißt es.

Vorgestellt wurde das Ganze am Donnerstag von Thomas Hampel persönlich, in der Sendlinger Polizeiinspektion 15 an der Treffauerstraße. Seit mehr als 25 Jahren laufen die Männer und Frauen als Unbewaffnete in lockerer Uniformierung (Blaues Shirt, blaue Hose, dazu ein Funkgerät) in neun Bezirken Münchens Streife.

Das Westend will keine Polizeihelfer

Sie können laut Polizei kleinere Konflikte managen, bevor sie Fahrt aufnehmen oder gar eskalieren. Doch das geschieht nur, wenn die Bezirkspolitiker das wollen. Zuletzt hat sich etwa das Westend gegen die Polizeihelfer entschieden (was die Polizei zunächst nicht abhielt, an den Plänen festzuhalten).

Auch Notrufe könnten mithilfe der Wachtlerinnen und Wachtler schneller abgesetzt werden, so die Polizei. Der Einstieg zum Ehrenamt ist einfach: Erwachsen müssen Bewerber sein und maximal 62 Jahre alt. 40 Stunden dauert die Ausbildung. "Manchmal geht man auch dazwischen, wenn zwei Jugendgruppen kurz davor sind, aufeinander loszugehen", sagt Siegfried Hofmann, ein langjähriger Sendlinger Sicherheitswachtler. Gefährlich sei das bislang nie gewesen.

Er kenne inzwischen sehr viele Leute im Viertel, grüße so einige beim Namen. Und weil man irgendwie aussehe wie die Polizei, aber keine Waffe trage, sei das für viele eine geringere Hemmschwelle, einen anzusprechen.

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