1,5 Millionen Euro mit Kreditkarten geklaut

Eine internationale Bande spionierte mit Lesegeräten Daten von Kreditkarten aus und hob dann das Geld ab. 17 Bankautomaten in Deutschland - allein in der Arnulfstraße schlugen sie dreimal zu. Seit Montag stehen die Täter in München vor Gericht.
von  Abendzeitung
Millionen Bankdaten soll "Easycash" systematisch gesammelt haben
Millionen Bankdaten soll "Easycash" systematisch gesammelt haben © dpa

MÜNCHEN - Eine internationale Bande spionierte mit Lesegeräten Daten von Kreditkarten aus und hob dann das Geld ab. 17 Bankautomaten in Deutschland - allein in der Arnulfstraße schlugen sie dreimal zu. Seit Montag stehen die Täter in München vor Gericht.

Der Trick ist bekannt: Mit Aufsatzlesegeräten werden die Daten von Kreditkarten am Bankautomaten ausgeforscht, die Karten gefälscht und im Ausland dann kräftig abgehoben. Über 1,5 Millionen Euro beträgt der Schaden, den der mazedonische Bauunternehmer Kiril D. (37) und der Elektrotechniker Zoran Z. (38) laut Anklage auf den Konten ihrer Opfer angerichtet haben sollen. Seit Montag wird am Landgericht München gegen sie verhandelt.

Die beiden Angeklagten gehören nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft zu einer Bande, die gewerbsmäßig Kreditkarten fälschte. Die Mittäter von Zoran Z. und Kiril D. konnten bislang allerdings nicht ermittelt werden.

Insgesamt sollen die beiden 17 Bankautomaten in Deutschland manipuliert haben. Allein eine Bankfiliale in der Arnulfstraße wurde dreimal von den Betrügern ins Viser genommen. Beim dritten Mal flog die Sache dann endlich auf.

Doch es gilt bis zum nächsten Prozesstermin am 1. März rechtliche Probleme zu klären. Denn die beiden Angeklagten wurden in Griechenland verhaftet und standen dort auch bereits vor Gericht. Jetzt muss genau abgeklärt werden, was dort verhandelt wurde. Denn nach dem Rechtsgrundsatz „ne bis in idem“ (nicht zweimal in derselben Sache) dürften sie in München nicht für dieselbe Tat angeklagt werden.

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