1400 Kilometer Radwege

Stadt will mit einer Vielzahl von konkreten Projekten den Anteil der Pedaltreteram Gesamtverkehr deutlich steigern. Dafür werden pro Jahr 4,5 Millionen Euro ausgegeben
MÜNCHEN Nein, gestern sollte es nicht schon wieder um den unseligen Radl-Joker gehen. Stattdessen zog der grüne Bürgermeister Hep Monatzeder eine Bilanz bei der „Radverkehrsförderung“ und gab einen Überblick zu geplanten Infrastrukturprojekten. Konkrete Maßnahmen – ganz ohne Gekaspere.
„München ist wirklich die Fahrradl-Hauptstadt in diesem Land“, erklärte Monatzeder. Mit 14 Prozent habe die Landeshauptstadt im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten schon jetzt den höchsten Radverkehrsanteil an allen Wegen. Das erklärte Ziel: Bis 2015 soll der Anteil auf deutlich über 17Prozent gesteigert werden. Dass noch Luft nach oben ist, zeigt eine Beobachtung: Erfahrungsgemäß sind mehr als der Hälfte der Wege, die in der Stadt mit dem Auto zurückgelegt werden, kürzer als fünf Kilometer. Eine passende Radl-Distanz.
Doch der Trend ist da: Von 2005 bis 2009 nahm der Anteil des Radverkehrs um fast ein Viertel zu. Was tut die Stadt, um noch mehr Bürger zum Umsteigen zu bewegen? In den vergangenen zehn Jahren sind 18 Millionen Euro in den Ausbau der Radverkehrs-Infrastruktur gesteckt worden. Nicht eingerechnet sind Neuerungen, die im Zuge von Großbaumaßnahmen realisiert wurden. Auch künftig will die Stadt nicht geizen, wenn’s ums Velo geht: Die Radverkehrspauschale wurde auf 4,5 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Davon gehen rund 980000 in die Werbung, der Rest fließt in die Infrastruktur.
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Auch das Thema Sicherheit soll verstärkt angegangen werden. „Die schlimmsten Verkehrsunfälle haben die Radlfahrer untereinander“, sagt Monatzeder. Für die nächste Saison will sich die Stadt mit der Polizei zusammensetzen, um die „furchtbare Entwicklung“ zu stoppen. Julia Lenders