14-Jährige im Schlaf getötet: Teenager gesteht Tat

München - Die Tür zu den Zuschauerbänken des Gerichtssaales B 273 im Strafjustizzentrum bleibt verschlossen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt die Jugendkammer des Landgerichts am Freitag eine unfassbare Tat, die im Oktober 2021 München erschütterte. In Denning war eine 14-Jährige im Schlaf erstochen worden. Mutmaßlich von ihrem ehemaligen Freund, der bei ihr übernachtet haben soll.
Teenager-Liebe: 17-Jähriger sticht auf Freundin (14) ein
Die Mutter des Mädchens – sie nimmt als Nebenklägerin an dem Prozess teil – fand ihre Tochter in deren Bett vor. Die 14-Jährige war da bereits tot, der alarmierte Notarzt konnte nichts mehr ausrichten.
Ihr Freund aber, mit dem sie die Nacht in ihrem Kinderzimmer verbracht hatte, war verschwunden. Die Polizei teilte später mit, das Mädchen sei mit einem einzigen Stich in die Brust getötet worden.
Die Ermittler gingen schnell von einer heimtückischen Tat und von Mord aus. „Das Opfer war zur Tatzeit arg- und wehrlos“, sagte Staatsanwältin und Pressesprecherin Juliane Grotz damals auf einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium. Das Mordmerkmal der Heimtücke sei gegeben.
Freundinnen des Opfers erkennen Täter am Pasinger Bahnhof
Der damals 17-Jährige wurde per Großfahndung von der Polizei gesucht. Letztlich waren es aber zwei Freundinnen des Opfers, die den Gesuchten nur einen Tag später am Pasinger Bahnhof erkannten. Sie alarmierten Sicherheitskräfte. Der 17-Jährige wurde daraufhin von der Bundespolizei festgenommen. Widerstandslos.
Der Angeklagte gesteht am Freitag vor der Jugendkammer die Bluttat. Er habe seine 14-jährige Freundin im Schlaf erstochen. Der Jugendliche habe angegeben, dass er die Tat bereue, teilt ein Gerichtssprecher mit. Zu seinem Motiv ist nichts bekannt.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus dem vergangenen Jahr gab es Hinweise auf psychische Auffälligkeiten bei dem 17-Jährigen. Welcher Art wurde damals aber nicht weiter ausgeführt.