14 Gründe gegen die Studiengebühren

MÜNCHEN- Ab heute gilt’s: 14 Tage haben die Bayern Zeit, sich beim Volksbegehren gegen Studiengebühren einzutragen. 14 Gründe, warum sie das auch tun sollten.
1. Bayern ist trotz seines Wohlstands das einzige Land neben Niedersachsen, das seine Studenten zur Kasse bittet.
2. Von wegen Bildungsgerechtigkeit: Von 100 Akademiker-Kindern studieren in Deutschland 71. Dagegen besuchen nur 24 Prozent der Sprösslinge aus Facharbeiter-Familien die Uni. Bei einer Münchner Erhebung wurde die soziale Herkunft in vier Kategorien eingeteilt. Ergebnis: Nur zehn Prozent der Studenten kommen aus einem Elternhaus der untersten Gruppe.
3. In Bayern fehlen Fachkräfte mit Hochschulabschluss. Die Quote der Studierenden ist im internationalen Vergleich zu niedrig. Und die Gebühren halten junge Menschen vom Studieren ab.
4. Oder die Studierenden wandern einfach in andere Bundesländer ohne Gebühren ab.
5. Studieren ist teuer – auch ohne Uni-Maut. Laut Deutschem Studentenwerk zahlen Uni-Gänger für zwölf Semester im Schnitt 60 000 Euro an Miete, Lebensunterhalt, für Bücher und ähnliches. Durch die Gebühren kommen noch bis zu 83 Euro im Monat dazu.
6. Bayern bezahlt mehr als 50 Prozent des gesamten Umverteilungsvolumens beim Länderfinanzausgleich. Die Nehmerländer verlangen von Studierenden keine Uni-Maut. Dafür müssen die bayerischen Studenten bezahlen.
7. Die meisten Studierenden werden von den Eltern unterstützt. Fallen die Gebühren weg, werden die Familien jährlich um 1000 Euro entlastet.
8. Ein Fünftel der deutschen Studenten lebt von weniger als 600 Euro im Monat. In München hatten 22 Prozent der Uni-Besucher zuletzt bis 700 Euro zur Verfügung. Das ist nicht viel. Die meisten arbeiten daher neben der Uni. Wenn der Job aber überhand nimmt, leidet das Studium.
9. Oft ist kritisiert worden, dass hohe Beträge (die Rede war von 61 bis zu 100 Millionen Euro) auf den Konten von Bayerns Hochschulen geparkt wurden – und nicht in die Lehre gesteckt.
10. Immer wieder müssen sich Studenten sogar verschulden, um ihr Studium finanzieren zu können. Dabei ist Bildung eine der wichtigsten staatlichen Aufgaben.
11. Seit über die Abschaffung der Studiengebühren diskutiert wird, rückt auch ein anderes Ziel mehr in den Blickpunkt: Im selben Zuge könnte es Entlastungen bei der Meister-Ausbildung geben.
12. Laut „BayernTrend“-Umfrage sind 72 Prozent der Bayern für eine Abschaffung der Gebühren. Wer’s ernst meint, sollte jetzt zum Unterschreiben gehen.
13. Wenn die Uni-Maut wegfällt, würden den Hochschulen jährlich 180 Millionen Euro flöten gehen. Die Opposition verspricht im Fall eines Wahlsiegs aber eine Kompensation. Baden-Württemberg habe das vorgemacht.
14. CSU und FDP legen sich beim Streit um die Gebühren gegenseitig lahm. Deshalb ist jetzt die Bevölkerung gefragt.