1200 Tiere hungern: Die Münchner Tiertafel will, aber kann nicht helfen
MÜNCHEN - Der Münchner Tiertafel fehlen passende Räumlichkeiten, um die hungrigen Vierbeiner mit Futter zu versorgen. Die Stadt hat bisher keine neue Anlaufstelle für die Hundebesitzer gefunden.
Jetzt trifft die Wirtschaftskrise auch Münchens Vierbeiner: Weil es der Stadt seit Monaten nicht gelungen ist, geeignete Räumlichkeiten für die Münchner Tiertafel zur Verfügung zu stellen, kann der lebensnotwendige Haustier-Service seit August in der Stadt nicht mehr angeboten werden. 1200 Tiere, die jede Woche zur Ausgabestelle in eine Tiefgarage in der Balanstraße kamen, bleiben seitdem hungrig zurück. Nur noch wenige Notfälle werden beliefert.
Dabei ist die Tiertafel schon mit wenig zufrieden: „Uns würde bereits ein altes Fabrikgebäude reichen, das in zwei Jahren abgerissen werden soll“, sagt Claudia Hollm vom Vorstand der Tiertafel. Doch selbst derartige Räumlichkeiten sind derzeit nicht in Sicht: „Die Stadt redet zwar viel, aber sie hilft nicht wirklich“, klagt Hollm.
Unterdessen registrieren die Mitarbeiter der Tiertafel immer mehr Anrufe von Hundehaltern aus München, die sich die Kosten für ihre Haustiere nicht mehr leisten können. Gut 150 Anrufe waren es im vergangenen Monat, die um Hilfe baten. „Viele von ihnen haben am Telefon bitterlich geweint“, so Hollm. Knapp 40 bis 60 Euro müssen Tierhalter von großen Hunden für das Futter ausgeben. Für Katzen und kleine Hunde sind immerhin 20 bis 30 Euro fällig. Viel Geld, für einen Hartz-4-Empfänger, der kaum genug Geld hat, um sich selbst satt zu machen.
Wer der Tiertafel mit neuen, günstigen Räumen helfen möchte, erreicht die Mitarbeiter montags bis freitags unter 033 85 / 49 49 65.
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